Jahresfinanzbericht 2015

3 0  LAGEBER I CHT 2 0 1 5 Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse bzw. Marktpreise im Allgemei- nen. In der HYPO Steiermark werden Marktpreisrisiken nur im Bankbuch eingegangen. Die Risikopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Marktrisiken werden auf Basis von standardisierten und konzerneinheitlichen Prozessen gemessen, überwacht und vom Konzern-Treasury gesteuert. Die Limitierung erfolgt über die Risikotragfähigkeitsrechnung. Die Risiken werden mit Value-at-Risk-Ansätzen sowie er- gänzenden statistischen Verfahren ermittelt und laufend in den Risikogremien berichtet. Die Value-at-Risk-Werte wer- den einerseits mittels historischer Simulation und anderer- seits mittels parametrischer Verfahren mit dem bereits etablierten Front-Office- und Risikomanagementsystem „Front Arena“ errechnet. Das Zinsänderungsrisiko gemäß aufsichtsrechtlicher Erfor- dernisse wird über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Die auf- sichtsrechtliche Ermittlung simuliert eine Parallel- verschiebung der Zinskurve um 200 Basispunkte. Ergän- zend dienen weitere Modelle einer umfassenden Zinsrisi- komessung. Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung wird auch das Creditspread-, das Options- und das FX-Risiko über Front Arena ermittelt und im Rahmen des Limitsystems berück- sichtigt. Credit Spreads entsprechen einer Risikoprämie, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Kreditausfälle in einem diversifizierten Portfolio abdeckt. Daher versteht man unter dem Credit-Spread-Risiko die Gefahr einer Veränderung der Risikoprämie für bestehende Veranlagungen. Währungsrisiken stehen für die Verringerung des Banker- gebnisses durch eine Veränderung von Wechselkursen bei offenen Devisenpositionen in der Bilanz. Das Währungsrisi- ko wird auf Tagesbasis vom Konzern-Treasury ausgesteu- ert. Sowohl für das Zinsänderungs- als auch für das Credit- spread-, das Options- und das Währungsrisiko sind spezi- elle Stresstests implementiert. Zur Absicherung von Zinsänderungs- und Wechselkursrisi- ken werden marktübliche Finanzinstrumente eingesetzt. Zu den Details dieser Derivatgeschäfte sowie Darstellung der Bewertungsmethoden wird auf den Anhang verwiesen. Operationelle Risiken Unter operationellem Risiko versteht die HYPO Steiermark Verluste, welche infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Syste- men oder von externen Ereignissen eintreten. Die Kapitalbemessung in den Risikosystemen wird vom aufsichtsrechtlichen Basisindikatoransatz abgeleitet. Für die operative Risikosteuerung wird ein Assessmentverfah- ren eingesetzt. Konzernweit ist eine zentrale Schadensfall- datenbank im Einsatz. Sonstige Risiken Im Rahmen des Berichtswesens zum „sonstigen Risiko“ werden das Risiko aus dem makroökonomischen Umfeld und ein pauschaler „Risikopuffer“ für nicht quantifizierbare Risiken (z.B. Reputationsrisiko, strategisches Risiko) dar- gestellt. Die Liquiditätsrisikosteuerung und Liquiditätssicherstellung der HYPO Steiermark erfolgt in enger Abstimmung mit dem Liquiditätsmanagement im Konzern der RLB Steiermark, wobei die operative Liquiditätssteuerung vom Konzern- Treasury durchgeführt wird. Die verwendeten Kapitalbin- dungs- und Stressannahmen werden in gewohnter Weise einer tourlichen Analyse und Aktualisierung unterzogen. Das Risiko aus Veränderungen im makroökonomischen Umfeld wird als zusätzliches Kreditrisiko über einen Anstieg der Ausfallswahrscheinlichkeiten berechnet. Als Risikopuffer wird ein pauschaler Zuschlag von 5% aller ermittelten Risikopositionen eingestellt, für welchen im Gesamtlimit ausreichende Deckung zu halten ist. Bericht über Forschung und Entwicklung Branchenbedingt bestehen in der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG keine Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUyNTMw