Jahresfinanzbericht 2015

2 6  LAGEBER I CHT 2 0 1 5 und nachhaltige Beschleunigung des Wachstums in Frage stellen. Auch die Diskussionen um einen „Brexit“ und die möglichen Folgen für Europa und die Eurozone dürfen nicht unterschätzt werden. Die US-Wirtschaft sollte das Niveau und die Struktur des Wachstums des Vorjahres erreichen. Die Konsumausga- ben werden von der Arbeitsmarktdynamik, dem niedrigen Energiepreis und einer lockeren Fiskalpolitik unterstützt. Die Nettoexporte könnten die amerikanische Wirtschafts- leistung jedoch leicht einbremsen. Auch nach sechs Jah- ren der Expansion sollte es zu keinem Rezessionszyklus kommen und die FED die Normalisierung der Geldpolitik fortsetzen. Allerdings sind die Märkte noch nicht von der Robustheit der US-Wirtschaft überzeugt, daher wird die US-Notenbank Fingerspitzengefühl brauchen. In Japan wird eine moderate Expansion erwartet, aller- dings wird die japanische Notenbank handeln müssen, um ihr Inflationsziel zu erreichen. Auch in den Schwellenlän- dern werden sich 2016 die Themen von 2015 fortsetzen: Chinas Strukturwandel wird die Expansion verlangsamen, ein „Hard-Landing“ Szenario sollte jedoch nicht eintreten. In den ostasiatischen Ländern wird ein weiteres Wachstum erwartet, das ebenso robust sein kann wie jenes in Indien. In Lateinamerika ist – ausgelöst von den politischen Prob- lemen in Brasilien – ein Rückgang wahrscheinlich. Die Konjunktur in CEE sollte sich weiter erholen. Gleichzei- tig wirken sich in Russland die Rohölabhängigkeit sowie die westlichen Sanktionen auf die Wirtschaftsleistung aus; die Wachstumsaussichten für 2016 liegen in Kombination mit einer restriktiven Finanzpolitik nahe Null. In Österreich sollte sich die Wachstumsrate auf rund 1,5% des BIP verbessern. Positiv wirken vor allem fiskalische Impulse der Steuerreform. Somit sollte das Wachstum sich wieder an ein Niveau über dem Durchschnitt der Eurozone annähern. Eine Verringerung der Arbeitslosenquote wird 2016 noch nicht erwartet. In der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG wird im Jahr 2016 der Fokus – neben der konsequenten Fortset- zung unseres Weges zur Erreichung noch höherer Effekti- vität und Effizienz - in unseren strategischen Geschäftsfeldern liegen und auf die Intensivierung und den Ausbau der für beide Seiten nachhaltig positiven Ge- schäftsbeziehung gerichtet sein. Dies wird auch weiterhin unter sorgfältiger Abwägung von Ertrag und Risiko erfol- gen und sind wir zuversichtlich, die ambitionierten Ziele, die wir uns gesteckt haben, auch erreichen zu können. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Das Risikomanagement der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG folgt den Zielen und Anforderungen der HYPO Steiermark Risikostrategie, die auf Basis des jährli- chen Budgetierungs- und Planungsprozesses aktualisiert wird. Die HYPO Steiermark verfolgt mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus dem Bankge- schäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzeitig zu erken- nen und durch eine wirksame Risikosteuerung aktiv zu managen und zu begrenzen. Alle Einzelrisiken sollen dabei permanent und vollständig erfasst werden. Um Risiken effektiv erkennen, einstufen und steuern zu können, verfügt die Bank, integriert und stark eingebunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG (RLB Steier- mark), über ein umfassendes Risikomanagement und - controlling. Im Konzern sind die erforderlichen organisatorischen Vor- kehrungen getroffen, um den Anforderungen eines moder- nen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt- und Risikobeurteilung, - messung und -kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Gründen der Sicherheit und Vermeidung von Interes- senkonflikten von unterschiedlichen Organisationseinheiten wahrgenommen. Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG haben Banken über wirksame Pläne und Verfahren zu verfügen, um die Höhe, die Zusammensetzung und die Verteilung des Kapi- tals, welches zur quantitativen und qualitativen Absiche- rung aller wesentlichen bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderlichem Aus- maß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) zusammengefasst und in der HYPO Steiermark im Rahmen der Risikotragfä- higkeitsrechnung dargestellt und berichtet. Im Konzern der RLB Steiermark wurde im Geschäftsjahr 2015 erstmals ein Bankensanierungsplan erstellt. Dabei wurden als zusätzliches Element des Risikomanagements sogenannte Sanierungsindikatoren definiert, potenzielle Sanierungsoptionen bewertet und anhand von fiktiven Szenarien verprobt. Dieser Plan basiert auf den Geschäfts- daten des Jahres 2014 und wurde im Geschäftsjahr 2015 der Aufsicht übermittelt. Dieser Sanierungsplan ist jährlich zu adaptieren. Die HYPO Steiermark hat 2015 erstmals -

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