Jahresfinanzbericht 2014

LAGEBER I CHT 2 0 1 4  2 1 Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag Wechselkursänderung Schweizer Franken Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat im Jänner 2015 den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufgehoben. Der Mindestkurs wurde seitens der SNB in einer Zeit der Über- bewertung des Frankens und größerer Verunsicherung an den Finanzmärkten eingeführt. Die Kursentwicklung im ersten Quartal 2015 hat zur Folge, dass sich das aktuelle CHF-Kundenkreditportfolio in der HYPO um ca. 10 % er- höht hat. Die aufgrund der Kursentwicklung des CHF hö- heren Kundenvolumina bzw. höheren offenen Risikopositionen werden auf Grundlage einer Einzelkredit- prüfung bzw. im Zuge des quartalsmäßigen EWB- Prozesses analysiert und im entsprechenden Ausmaß wertberichtigt. „HETA“-Moratorium / Pfandbriefstelle Mit Schreiben vom 1. März 2015 teilte der Bundesminister für Finanzen mit, dass keine weiteren Kapital- und Liquidi- tätsmaßnahmen der Republik Österreich nach dem FinStaG bei der HETA gesetzt werden. Mit Bescheid vom 1. März 2015 ordnete die Finanzmarkt- aufsicht („FMA“) in ihrer Funktion als Abwicklungsbehörde gemäß § 3 Abs 1 BaSAG an, dass infolge des Vorliegens der Abwicklungsvoraussetzungen nach § 49 BaSAG die Fälligkeiten sämtlicher von der HETA ausgegebenen Schuldtitel und ihrer Verbindlichkeiten mit sofortiger Wir- kung bis zum 31. Mai 2016 aufgeschoben werden. Die Pfandbriefstelle hat zum 31.12.2014 Verbindlichkeiten aus Emissionen in Höhe von 5,5 Mrd EUR, davon betreffen die HETA ASSET REOLUTION AG („HETA“) 1,2 Mrd EUR. Für das bestehende Risiko, dass die Pfandbriefstelle der Verpflichtung zur Bedienung der betroffenen Schuldtitel nicht zur Gänze nachkommen kann, und die Landes- Hypothekenbank Steiermark AG, die übrigen Landes- Hypothekenbanken und die jeweiligen Gewährträger von den Gläubigern der Pfandbriefstelle bzw. der Pfandbrief- stelle in Anspruch genommen werden, wurden Vorsorgen in Höhe von 15,5 Mio EUR gebildet. Bei der Höhe der Vorsorge wurde die im Bescheid der FMA vom 1.3.2015 bekannt gegebenen vermögensmäßigen Überschuldung der HETA (Mittelwert), das verwertungsrelevante Vermögen des Landes Kärntens sowie das Ausmaß der möglichen Verpflichtung mit einem Sechzehntel berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit und die Höhe eines zu erwartenden Mittelabflusses sowie die Einbringlichkeit möglicher Re- gressansprüche gegenüber der HETA und dem Land Kärn- ten sind mit Unsicherheiten behaftet. Darüber hinaus gibt es bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine außerordentlichen Geschäftsfälle oder sonstigen Vorgänge, die von besonderem öffentlichem Interesse wären oder sich wesentlich auf den Jahresabschluss 2014 auswirkten. Bericht über die voraussichtliche Ent- wicklung und die Risiken des Unter- nehmens Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens Unter den Industrieländern ist vor allem in den USA ein weiterhin kräftiges Wirtschaftswachstum zu erwarten. Sie werden somit wie in den letzten Jahren wesentlich zum weltweiten Wirtschaftswachstum beitragen. Der Inlands- konsum wird durch den niedrigen Ölpreis, eine wenig restriktive Fiskal- und Geldpolitik unterstützt. Die Wachs- tumserwartungen für 2015 sind generell über 3 %. Im Laufe des Jahres wird von der Federal Reserve eine vor- sichtige Zinserhöhung erwartet. Der Euro-Raum bleibt weiterhin anfällig für Krisen. Gefah- ren existieren einerseits auf politischer Ebene (Schlagwort: Griechenland). Andererseits bremsen fortbestehende Strukturprobleme im Kern des Euroraumes und die hohe Verschuldung. Der Rückgang der Rohölpreise und der schwächere Eurokurs in 2014 werden die Konjunktur zwar etwas stärken, mittelfristig wird diese aber von Nachfrage- mangel und Disinflation dominiert. Für 2015 zeigen die Prognosen im Euro-Raum ein BIP-Wachstum von kaum über 1%, ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist zudem kaum zu erwarten. Die EZB wird gezwungen sein, die ultra- lockere Geldpolitik weiterzuführen. Für Österreich zeichnet sich derzeit noch keine durchgrei- fende Besserung der Konjunktur ab. Es gibt jedoch auch keinen Hinweis auf ausgeprägte rezessive Tendenzen. Ob die österreichische Wirtschaft im Laufe des Jahres 2015 wieder kräftiger expandieren wird, hängt neben den natio- nalen Reformanstrengungen und der Steuerreform auch vom internationalen Umfeld ab. Das Wachstum sollte im Jahr 2015 mit rund 0,5% (laut WIFO) nur geringfügig stär- ker ausfallen als im Vorjahr. Damit geht die seit 2012 anhal- tende Schwächephase in ihr viertes Jahr.

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