Jahresfinanzbericht 2020

erschütterte die Weltwirtschaftskrise den Globus. Mit der Aufnahme der Geschäftstätigkeit im Jahr 1931 wurde ge- mäß dem gesetzlichen Auftrag der Grundstein zur Verga- be günstiger Hypothekardarlehen an Private und Gemein- den gelegt. Der Zweite Weltkrieg brachte Zerstörung und Leid, der Wiederaufbau bedurfte großer Anstrengungen. Mit der auch von der HYPO Steiermark als Landesbank unterstützten Sicherung der Infrastruktur wurde der Weg für den Aufschwung in den Nachkriegsjahren bereitet. Ab 1970 zeichnete sich ein Paradigmenwechsel ab, das Bankwesen gewann an zwischenmenschlicher Dimensi- on. Die Nähe zum Kunden wuchs – örtlich und emotional. Vertrauensbeziehungen wurden zur tragenden Säule, ein Netz an Filialen unterstützte dieses Selbstverständnis. Die erste Filiale wurde 1971 beim Landeskrankenhaus Graz gegründet, außerhalb der Landeshauptstadt machte Schlad- ming im Jahr 1977 den Anfang. Die HYPO Steiermark wurde zu einem der Motoren und Ermöglicher regionaler Entwicklung. Nicht allein das: Gesellschaftliches, sozi- ales und kulturelles Engagement wurden mehr und mehr zum fundamentalen Teil des Verantwortungsrahmens des Bankhauses. Davon zeugen Partnerschaften mit Bil- dungseinrichtungen und Kulturinstitutionen, die in dieser Periode wurzeln und nach wie vor bestehen. Die Libera- lisierung nahm immer mehr Fahrt auf, die Grenzen fielen, die Märkte erfuhren mit dem EU-Beitritt eine Öffnung. 1995 wurden mit der Umwandlung in eine AG Schritte in Richtung einer künftigen Privatisierung des Bankhauses in die Wege geleitet. Der erste Anteilserwerb durch die RLB Steiermark erfolgte 1998 mit 49 Prozent, 2001 wurde sie mit 75 Prozent minus 1 Aktie bereits Mehrheitseigentümer. Das Jahr 2007 war geprägt durch die Bestellung eines neuen Vorstandes – zu einem Zeitpunkt, an dem die Aus- wirkungen des unternehmerischen Scheiterns der HYPO Steiermark in Südosteuropa deutlich spürbar waren und aufgearbeitet werden mussten. Generaldirektor Martin Gölles, dessen Führungsperiode damals gemeinsam mit jener von Vorstandsdirektor Bernhard Türk begann, lässt keinen Zweifel an einer kritischen Zäsur in der Unterneh- mensgeschichte: „Die komplexe Situation verlangte nach einer vollkommen anderen strategischen Ausrichtung. Es galt, die HYPO Steiermark neu zu denken.“ Mit dem Rückzug aus Südosteuropa erfolgte die Rück- besinnung auf die Kernkompetenz des Bankhauses im Zahlreiche Investitionen im Land konnten dank der Finanzierung der HYPO Steiermark realisiert werden. Foto oben: Pyhrn Autobahn, Foto unten: Planai-Bahnen (Golden Jet) in Schladming.

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