Jahresfinanzbericht 2019

18  L AGEBERI CH T 20 19 Schlussendlich lag der Rückgang bei –0,43 % im Jahresvergleich und das absolute Niveau bei –0,19 %. Auch die Renditen der zehnjährigen US-Treasurys gaben mit –0,77 % deutlich nach und befanden sich Ende des Jahres etwas über 1,9 %. Rohstoffe und Währungen Am Währungsmarkt büßte der Euro gegenüber den anderen Hauptwährungen etwas an Wert ein. Zwar verlor er gegen- über dem US-Dollar und dem japanischen Yen nur 2,2 % bzw. 3,2 %, zeigte aber aufgrund der Unsicherheiten rund um den BREXIT gegenüber dem britischen Pfund mehr Volatilität. Insgesamt legte das Pfund gegenüber dem Euro rund 6,4 % zu. Der rasante Abwärtstrend des Ölpreises seit dem letzten Quartal des Vorjahres konnte Anfang des Jahres gebrochen werden. Bis Ende des Jahres erholte sich der Preis des Roh- öls um 23 % auf knapp 66 USD pro Barrel. Der Goldpreis war zu Beginn des Jahres noch ver gleichsweise stabil. Ab Ende Mai gewann der Preis des Edelmetalls an Dynamik und beendete das Jahr mit einem Plus von 18,3 %. Österreich Angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung schwächte sich auch die österreichische Wirtschaft deutlich ab. Insbe- sondere die Exporte und die Industrie litten unter dem glo- balen Nachfragerückgang. Die heimische Wirtschaft profitierte aber weiterhin durch die starke Konsumnachfrage und den florierenden Bausektor. Nach Schätzungen der OECD liegt das Wachstum in 2019 bei 1,5 %. Die Arbeitslo- senquote erreichte mit 4,2 % im November einen langjähri- gen Tiefststand. Aufgrund der geringen Teuerung von Energie lag die Inflation 2019 deutlich unter den Vorjahres- werten. Zuletzt stiegen die Preise um 1,8 %. Die günstige Konjunktur des Vorjahres wirkte sich laut OeNB weiterhin positiv auf die Profitabilität der österreichischen Banken aus. Aufgrund der geringeren Auflösungen von Wertminderungen sank jedoch das konsolidierte Perioden- ergebnis gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2 % auf 3,5 Milliarden Euro. Das Kreditwachstum blieb bei gleichzeitig verbesserter Kreditqualität anhaltend hoch. Die Dynamik im Wohnbau wird von der OeNB als weiterhin hoch eingestuft: Die Nachfrage stieg aufgrund der demogra- phischen Entwicklung kontinuierlich, allerdings ist seit 2016 auch eine stärke Bautätigkeit zu verzeichnen. Darüber hin- aus war die Preisentwicklung nicht von einer überdurch- schnittlich starken Immobilienkreditvergabe begleitet. Im internationalen Vergleich blieb die Verschuldung der öster- reichischen Haushalte niedrig und stabil. Steiermark Als Industriestandort mit starker Exportorientierung kann sich die Wirtschaft des Bundeslandes Steiermark von inter- nationalen und nationalen Entwicklungen nicht entkoppeln. Die steirische Wirtschaft ließ 2019 die konjunkturelle Hoch- phase endgültig hinter sich und schwenkte auf einen soliden Wachstumspfad ein. Die Investitionsbereitschaft der steiri- schen Unternehmen hielt laut Konjunkturbarometer der WKO (Dezember 2019) an. 2019 haben 43,1 % der befrag- ten Unternehmen ihr Investitionsvolumen ausgeweitet und lediglich 9,6 % reduziert. Erwähnenswert ist die Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,9 %. Damit liegt die Steier- mark an der Spitze Österreichs und im europäischen Regi- onenvergleich an dritter Stelle. Das stabile Umfeld war ein guter Boden für Firmengründungen. Insgesamt waren es 5.966 neue Firmen, das ist ein Plus von 3,9 % im Vergleich zum Jahr 2018 (Quelle: Wirtschaftskam- mer Steiermark). Einen neuen Rekord verzeichnete die Stei- ermark 2019 laut Angaben des Arbeitsmarktservice (AMS) mit im Jahresschnitt 531.000 unselbständig Beschäftigten. Die vorläufige Arbeitslosenquote betrug im Vorjahr 6,0 % – 2018 lag die Arbeitslosenquote schlussendlich bei 6,3 %. Die Arbeitslosigkeit ging um 998 Personen oder 2,8 % auf 34.038 Personen zurück. HYPO Steiermark In diesem wirtschaftlichen Umfeld konnte sich die Landes- Hypothekenbank Steiermark AG am Markt hervorragend behaupten. In den Kerngeschäftsfeldern des Hauses wur- den erfreuliche Ergebnisse erzielt und die Marktpräsenz konnte deutlich gesteigert werden. Darüber hinaus bereitete sich die Bank konsequent auf die kommenden regulatori- schen Anforderungen vor und ist man für die künftigen Her- ausforderungen gut gerüstet. Durch den Erwerb der restlichen Anteile an der HYPO Stei- ermark (25 % + 2 Aktien) vom Land Steiermark ist die RLB Steiermark seit dem 14. März 2019 Alleineigentümerin der Gesellschaft. Mit Jahresende 2018 stand der tatsächliche Verkauf/Erwerb noch unter der aufschiebenden Bedingung der rechtskräftigen Entscheidung der Europäischen Kom- mission, wonach der Verkauf keinen Anlass für die Einleitung eines Beihilfenprüfverfahrens gibt bzw. keine Beihilfe gemäß Artikel 107 ff. AEUV darstellt. Im Jänner 2019 hat die EU- Kommission bekanntgegeben, dass keine Bedenken be- züglich einer staatlichen Beihilfe vorliegen und der Ver- kauf/Erwerb zu marktüblichen Konditionen erfolgte.

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