Jahresfinanzbericht 2018

LAGEBER I CHT 2 0 18  2 9 Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Das Risikomanagement der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG folgt den Zielen und Anforderungen der HYPO Steiermark Risikostrategie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses aktualisiert werden. Die Risikostrategie legt die strategische Ausrichtung des Risikomanagements für alle Arten von Risiken innerhalb der HYPO Steiermark fest. Damit stellt die Risikostrategie das oberste Lenkinstrument für risiko- orientiertes Management in der HYPO Steiermark dar und ist ein Eckpfeiler im Rahmen der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von Risiken. Sie trägt so wesentlich zur Sicherstellung der internen Kapitaladäquanz bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die HYPO Steiermark mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzeitig zu erkennen und durch eine wirksame Risiko- steuerung aktiv zu managen und zu begrenzen. Alle Einzel- risiken sollen dabei permanent und vollständig erfasst werden. Um Risiken effektiv erkennen, einstufen und steu- ern zu können, verfügt die Bank – integriert und stark ein- gebunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG – über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling. Im Konzern sind die erforderlichen organisatorischen Vor- kehrungen getroffen, um den Anforderungen eines moder- nen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Grün- den der Sicherheit und Vermeidung von Interessenskonflik- ten von unterschiedlichen Organisationseinheiten wahrge- nommen. Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG sowie der Kreditinstitute-Risikomanagementverordnung (KI-RMV) haben Banken über wirksame Pläne und Verfahren zu verfügen, um die Höhe, die Zusammensetzung und die Verteilung des Kapitals, welches zur quantitativen und qualitativen Absicherung aller wesentlichen bankgeschäftli- chen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderli- chem Ausmaß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) zusam- mengefasst und in der HYPO Steiermark im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung dargestellt und berichtet. Des Weiteren werden tourlich Stresstests im Konzern durchgeführt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern behandelt. Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den Value-at-Risk-Analysen und zeigen mögliche Verlust- potenziale auf. In den Stresstests werden u. a. Verände- rungen des volkswirtschaftlichen Umfelds durch makroökonomische Szenarien dargestellt. Diese beschrei- ben eine außergewöhnliche, aber plausible negative Ent- wicklung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Systemkrise“, einer „idiosynkratischen Krise“ sowie einer „kombinierten Krise“ unterschieden. Bei den tourlichen Stresstests im Konzern waren die Kapitalquoten in allen Szenarien immer gegeben. Zusätzlich werden reverse Stresstests durchgeführt, welche speziell auf die risikosen- sitiven Bereiche im Konzern abzielen und dem Manage- ment somit wichtige Informationen für die Steuerung der Risiken liefern. Im Konzern wurde ein Bankensanierungsplan erstellt, in dem Sanierungsindikatoren definiert, potenzielle Sanie- rungsoptionen bewertet und anhand von fiktiven Szenarien verprobt werden. Der Sanierungsplan wird jährlich aktuali- siert und an die Aufsicht übermittelt. Die Landes-Hypothekenbank Steiermark AG ist Mitglied der Einlagensicherung des HYPO-Haftungsverbundes (bis 31.12.2018). Bezugnehmend auf das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz hat die HYPO Steier- mark den von der Hypo-Haftungs-Gesellschaft m.b.H. vorgeschriebenen Beitrag zum Einlagensicherungsfonds eingezahlt. Der Fonds ist mit jährlichen Beiträgen bis Mitte 2024 zu dotieren. Ab 01.01.2019 ist die HYPO Steiermark Mitglied der Einlagensicherung Austria (ESA). Darüber hinaus ist die HYPO Steiermark gesetzlich dazu verpflichtet, einen jährlichen Beitrag in den einheitlichen Abwicklungsfonds („Single Resolution Fund“, „SRF“) auf europäischer Ebene zu leisten. In der Risikocontrolling-Datenbank der HYPO Steiermark sind die Risikostrategie und -politik der HYPO Steiermark und die Grundsätze des Risikomanagements sowie die Darstellung der einzelnen Risiken hinsichtlich Messung, Limitsystem, Überwachung und Verantwortlichkeiten um- fangreich dokumentiert. In der Risikostrategie gelten für die HYPO Steiermark fol- gende allgemeine risikopolitische Grundsätze:  Klare und nachvollziehbare Entscheidungen  Sorgfältige, zeitnahe und realistische Bonitätsbeurteilung bei allen Aktivgeschäften

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