Jahresfinanzbericht 2018

1 6  LAGEBER I CHT 2 0 1 8 Aktien- und Rentenmärkte Nach einem positiven Start in das Jahr drehte die Stim- mung auf den Aktienmärkten. Grund dafür waren zuneh- mende Inflationserwartungen in den USA und aufkommende politische Risiken. Die Rückgänge von bis zu 10 % konnten im Laufe des ersten Halbjahres jedoch zum Teil wieder aufgeholt werden. Gegen Ende des ersten Halbjahres setzte dann eine Abwärtsbewegung ein. Der Handelskonflikt aber auch die neue italienische Regierung, die sich zunächst Euro-kritisch präsentierte und für eine expansive Fiskalpolitik einstand, drückten auf die Stim- mung. Insgesamt litt der DAX mit –18,3 % am meisten. Aber auch der EURO STOXX 50 (–14,3 %) und die asiati- schen Indizes Hong Kong-Hang Seng (–13,6 %) und Nikkei 225 (–12,1 %) schlossen das Jahr deutlich negativ ab. Die amerikanischen Märkte konnten zwar Anfang Oktober noch ein neues Hoch erreichen, korrigierten danach aber umso stärker. Auf Jahressicht entwickelten sie sich jedoch vergleichsweise gut (Dow Jones –5,6 %, S&P –6,2 %). Am Anleihenmarkt kletterten die Renditen von zehnjährigen deutschen Bundesanleihen zu Jahresbeginn vergleichswei- se rasch von 0,43 % auf das Jahreshoch bei knapp 0,77 %. Danach setzte ein Abwärtstrend ein, sodass die Renditen zu Jahresende bei 0,24 % zu liegen kamen. Bei den Rendi- ten der zehnjährigen US-Treasurys hielt die Aufwärtsdyna- mik bis Anfang November an, diese korrigierten in den letzten beiden Monaten des Jahres aber wieder auf unter 2,7 %. Rohstoffe und Währungen Während der US-Dollar schwach in das Jahr startete, konnte er ab April deutlich zulegen. Im Vergleich zu den führenden Währungen erhöhte sich der Wert des US- Dollars seit dem Tief im Februar um ca. 8,6 %. Im Gegen- zug verlor der Euro seit Jahresbeginn gegenüber dem US- Dollar 4,5 % und gegenüber dem japanischen Yen 7 %. Mit einem Anstieg von knapp 30 % setzte der Ölpreis den positiven Trend der vergangenen Jahre bis Anfang Oktober fort und erreichte mit über 86 USD pro Barrel das Jahres- hoch. Rückläufige Konjunkturerwartungen ließen den Preis in den letzten drei Monaten schließlich auf unter 54 USD pro Barrel fallen. Der Goldpreis entwickelte sich bis Mitte August mit –9,3 % schwächer, erholte sich im vierten Quar- tal aber wieder und beendete das Jahr mit –1,6 % recht stabil. Österreich Die österreichische Wirtschaft befindet sich in einer späten Phase der Hochkonjunktur. Dank starker Inlandsnachfrage und der guten Exportentwicklung wird das Wirtschafts- wachstum für 2018 bei 2,7 % liegen. Der kräftig wachsen- de private Konsum stützte sich dabei insbesondere auf höhere Lohnabschlüsse und die dynamische Beschäfti- gungsentwicklung. So ging die Arbeitslosenquote weiter zurück und lag im November laut Eurostat-Definition bei 4,7 %. Die Exportentwicklung profitierte 2018 besonders vom Handel mit den EU-Mitgliedsstaaten Zentral-, Ost- und Südeuropas. Das Wachstum in diesem Jahr wurde aber auch von der dynamischen Investitionsentwicklung getragen. Die Inflation ist 2018 aufgrund höherer Rohstoff- preise leicht gestiegen und lag im November bei 2,3 %. Laut OeNB haben die österreichischen Banken weiterhin von der günstigen Konjunktur profitiert. Im ersten Halbjahr steigerte sich das konsolidierte Periodenergebnis gegen- über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 7 % auf 3,6 Mrd. EUR. Das Kreditwachstum gewann weiter an Dyna- mik. Darüber hinaus attestiert die OeNB den österreichi- schen Banken eine Verbesserung ihrer Kreditqualität. Steiermark Die Wirtschaft entwickelte sich auch im Bundesland Stei- ermark sehr erfreulich. So ging die Quote der gemeldeten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Jahresschnitt um 10,9 % zurück (Quelle: AMS). Erwähnenswert ist auch die Forschungs- und Entwicklungsquote von 5,16 %. Damit ist die Steiermark nicht nur österreichweit Spitzenreiter, son- dern auch europaweit. Das positive Umfeld beflügelte die Firmengründungen. Insgesamt waren es 4.274 neue Fir- men, das ist ein Plus von 3,1 % zum Jahr 2017 (Quelle: Wirtschaftskammer Steiermark). Eigentümerstruktur der HYPO Steiermark Zu einer wichtigen Weichenstellung im Hinblick auf die zukünftige Eigentümerstruktur ist es im Geschäftsjahr 2018 gekommen. In der am 7. Juni 2018 stattgefundenen Sit- zung der Steiermärkischen Landesregierung wurde be- schlossen, dass das Land Steiermark vorbehaltlich der Erfüllung der im Vertrag festgehaltenen aufschiebenden Bedingungen seine restlichen Anteile an der Landes- Hypothekenbank Steiermark Aktiengesellschaft (25% + 2 Aktien) an die Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG verkauft und diese die Anteile vom Land Steiermark erwirbt. Die Genehmigung des Verkaufs der Anteile durch den Steiermärkischen Landtag erfolgte in der Sitzung am 3. Juli 2018. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat mit

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