Jahresfinanzbericht 2016

2 6  LAGEBER I CHT 2 0 1 6 wähnte Neuverhandlung der Handelsabkommen mit eini- gen Ländern zu höheren Zöllen und damit einer Schwä- chung der US-Wirtschaft führen. Auch der starke Dollar könnte sich negativ auf die Exporte auswirken. Aufseiten der Geldpolitik werden vom Markt derzeit zwei Zinserhö- hungen der US-Notenbank erwartet. In Japan sollte das Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren dank der eingeschlagenen Fiskalpolitik leicht an- ziehen. Der Konsum dürfte aber trotz geringer Arbeitslo- senrate schwach und die Inflation niedrig bleiben. Auch in China sollte die Wirtschaft von einer expansiven Fiskalpoli- tik profitieren. Die Neuausrichtung der US-Handelspolitik könnte jedoch für beide Länder negative Auswirkungen haben. Für die EU-Region Zentral-, Ost- und Südeuropa wird ein Wirtschaftswachstum von rund 3 % erwartet. Einen über- durchschnittlichen Beitrag dazu dürften Rumänien, Slowa- kei und Polen liefern. Für die baltischen Staaten bzw. Ungarn und Slowenien wird ein schwächeres Wachstum erwartet und auch in Russland dürfte die Wirtschaftsleis- tung 2017 wieder moderat wachsen. Für Österreich wird ein moderates Wirtschaftswachstum prognostiziert. Der private Konsum sollte auch 2017 um 1,1 % wachsen, wobei die Abschwächung des Wachs- tums der real verfügbaren Haushaltseinkommen nach der Steuerreform 2016 durch den sukzessiven Rückgang der Sparquote ausgeglichen wird. Durch die erwartete Erholung des Welthandels sollten auch die Ausfuhren in die Länder außerhalb des Eurorau- mes wieder stärker steigen, und es wird im Jahr 2017 eine Beschleunigung des Exportwachstums auf 3,5 % erwartet. Das erwartete starke Beschäftigungswachstum wird den Arbeitsmarkt aber im Jahr 2017 noch nicht entlasten kön- nen, und die Arbeitslosenquote bleibt auch im Jahr 2017 hoch, da das Arbeitskräfteangebot aufgrund vergangener Pensionsreformen und einer zunehmenden Erwerbsbetei- ligung von Frauen weiterhin stark steigt. Ein geringfügiger Rückgang der Arbeitslosenquote wird erst im Jahr 2019 erwartet. Die Inflation sollte in den kommenden Jahren leicht anstei- gen. Dafür ist vor allem die Erholung der Rohstoffpreise verantwortlich. Von den inländischen Determinanten der Inflationsentwicklung geht auch 2017 nur ein moderater Impuls aus. Auch für das Jahr 2017 erwartet die Landes- Hypothekenbank Steiermark AG eine weiterhin niedrige Zinslandschaft. Für unsere strategischen Geschäftsfelder erwarten wir vor diesem Hintergrund ein herausforderndes Jahr. Aufgrund unserer langjährigen Expertise und der ambitionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir jedoch zuversichtlich, die sich ergebenden Chancen auch 2017 zu nutzen und erfolgreich sein zu können. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Das Risikomanagement der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG folgt den Zielen und Anforderungen der HYPO Steiermark Risikostrategie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses aktualisiert werden. Die Risikostrategie legt die strategische Ausrichtung des Risikomanagements für alle Arten von Risiken innerhalb der HYPO Steiermark fest. Damit stellt die Risikostrategie das oberste Lenkinstrument für risiko- orientiertes Management in der HYPO Steiermark dar und ist ein Eckpfeiler im Rahmen der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von Risiken. Sie trägt so wesentlich zur Sicherstellung der internen Kapitaladäquanz bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die HYPO Steiermark mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzeitig zu erkennen und durch eine wirksame Risiko- steuerung aktiv zu managen und zu begrenzen. Alle Einzel- risiken sollen dabei permanent und vollständig erfasst werden. Um Risiken effektiv erkennen, einstufen und steu- ern zu können, verfügt die Bank, integriert und stark einge- bunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG, über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling. Im Konzern sind die erforderlichen organisatorischen Vor- kehrungen getroffen, um den Anforderungen eines moder- nen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Grün- den der Sicherheit und Vermeidung von Interessenkonflik- ten von unterschiedlichen Organisationseinheiten wahrgenommen. Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG sowie der Kreditinstitute-Risikomanagementverordnung (KI-RMV) ha- ben Banken über wirksame Pläne und Verfahren zu verfü- gen, um die Höhe, die Zusammensetzung und die Verteilung des Kapitals, welches zur quantitativen und qualitativen Absicherung aller wesentlichen bankgeschäftli- chen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu

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