Halbjahresfinanzbericht 2019

1 6  HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 1 9 wird ein leichter Anstieg des Wirtschaftswachstums auf 1,4 % prognostiziert. Im Juni gab die EZB bekannt, dass die Leitzinsen noch bis mindestens nach Sommer 2020 nicht erhöht werden. Ferner werden die Tilgungen der im Rahmen des Ankaufspro- gramms erworbenen Anleihen für eine längere Zeit vollstän- dig reinvestiert. Für die EU-Mitgliedsstaaten der Region Zentral-, Ost- und Südeuropa prognostiziert die OeNB eine moderate Konjunk- turabschwächung. Das Wachstum in der Region sollte aber mit 3,5 % im Jahr 2019 weiter robust sein. Angesichts einer weltweiten Konjunkturabkühlung prognos- tiziert die OeNB auch für Österreich in den nächsten Jahren ein schwächeres Wachstum. Laut OECD sollte es 2019 bei 1,4 % und 2020 bei 1,6 % liegen. Die Arbeitslosenrate sollte 2019 geringfügig sinken und danach stabil bleiben. Die In- flationsrate dürfte auf dem aktuell niedrigen Niveau verhar- ren. Die HYPO Steiermark wird den eingeschlagenen Weg auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Wir werden für unsere Kundinnen und Kunden in unseren Geschäftsfeldern weiter- hin ein starker und verlässlicher Partner bei der Realisierung von Vorhaben sein. Unseren ambitionierten Wachstumskurs in unseren strategischen Geschäftsfeldern werden wir ge- zielt fortsetzen. Nicht zuletzt aufgrund der von unabhängiger Seite bestätigten Beratungs- und Serviceexzellenz sind wir zuversichtlich, nicht nur unsere Bestandskundinnen und Be- standskunden, sondern auch Neukundinnen und Neukun- den in unseren strategischen Geschäftsfeldern mit unserer Expertise zu überzeugen. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Das Risikomanagement der Landes-Hypothekenbank Stei- ermark AG folgt den Zielen und Anforderungen der HYPO Steiermark Risikostrategie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses aktuali- siert werden. Die Risikostrategie legt die strategische Aus- richtung des Risikomanagements für alle Arten von Risiken innerhalb der HYPO Steiermark fest. Damit stellt die Risi- kostrategie das oberste Lenkinstrument für risikoorientiertes Management in der HYPO Steiermark dar und ist ein Eck- pfeiler im Rahmen der Steuerung, Überwachung und Be- grenzung von Risiken. Sie trägt so wesentlich zur Sicherstellung der internen Kapitaladäquanz bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die HYPO Steiermark mit ih- rer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzei- tig zu erkennen und durch eine wirksame Risikosteuerung aktiv zu managen und zu begrenzen. Alle Einzelrisiken sollen dabei permanent und vollständig erfasst werden. Um Risi- ken effektiv erkennen, einstufen und steuern zu können, ver- fügt die Bank – integriert und stark eingebunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG – über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling. Im Konzern sind die erforderlichen organisatorischen Vor- kehrungen getroffen, um den Anforderungen eines moder- nen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Grün- den der Sicherheit und Vermeidung von Interessenskonflik- ten von unterschiedlichen Organisationseinheiten wahrge- nommen. Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG sowie der Kre- ditinstitute-Risikomanagementverordnung (KI-RMV) haben Banken über wirksame Pläne und Verfahren zu verfügen, um die Höhe, die Zusammensetzung und die Verteilung des Ka- pitals, welches zur quantitativen und qualitativen Absiche- rung aller wesentlichen bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderlichem Aus- maß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) zusammengefasst und in der HYPO Steiermark im Rahmen der Risikotragfä- higkeitsrechnung dargestellt und berichtet. Des Weiteren werden tourlich Stresstests im Konzern durch- geführt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern be- handelt. Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den Value-at-Risk-Analysen und zeigen mögliche Verlustpo- tenziale auf. In den Stresstests werden u. a. Veränderungen des volkswirtschaftlichen Umfelds durch makroökonomi- sche Szenarien dargestellt. Diese beschreiben eine außer- gewöhnliche, aber plausible negative Entwicklung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Systemkrise“, einer „idiosynkratischen Krise“ sowie einer „kombinierten Krise“ unterschieden. Bei den tourlichen Stresstests im Kon- zern waren die Kapitalquoten in allen Szenarien immer ge- geben. Zusätzlich werden reverse Stresstests durchgeführt, welche speziell auf die risikosensitiven Bereiche im Konzern abzielen und dem Management somit wichtige Informatio- nen für die Steuerung der Risiken liefern.

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