Halbjahresfinanzbericht 2015

1 0  HALBJAHRESLAGEBER I CHT 2 0 1 5 Wachstum in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften – etwas anziehen. Die Verschuldung des öffentlichen Sektors sowie die in manchen Ländern strukturell höhere Arbeitslo- sigkeit werden weiterhin als Dämpfer fungieren. Nichtsdes- totrotz erwartet die EZB im Jahr 2015 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 % und von 1,9 % im Jahr 2016. Für Österreich sind aber gemäß der österreichischen Nati- onalbank im Laufe des Jahres 2015 keine grundlegenden Verbesserungen zu erwarten. Mit einem laut Wirtschafts- kammer prognostizierten Wachstum von 0,5 % im Jahr 2015 wird Österreich nicht mit der Eurozone mithalten können. Das Wirtschaftswachstum wird nun aller Voraus- sicht nach erst wieder 2016 – getragen vom privaten Kon- sum – moderat anziehen. Sollte es sich bestätigen, dass die Wirtschaftsdaten der USA, die im ersten Halbjahr hinter den Erwartungen der Analystinnen und Analysten lagen, nur temporär waren, so dürfte die FED genügend Vertrauen in die Wirtschaftslage besitzen, um eine Zinserhöhung am Ende des zweiten Halbjahres zu wagen. In China sollte es die Regierung schaffen, einen Wirtschaftsabschwung zu verhindern. Die Wirtschaft wird aber weiterhin auf einem holprigen Wachs- tumspfad bleiben. Die von der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG ein- geschlagene Geschäftsstrategie, als primär auf Kundinnen und Kunden sowie auf den Vertrieb orientiertes Finanz- dienstleistungsinstitut zu agieren, wird im Geschäftsjahr 2015 konsequent fortgesetzt. Vor diesem Hintergrund werden die strategischen Geschäftsfelder „Immobilienpro- jektfinanzierung“, „Institutionelle Kunden und Wohnbauge- nossenschaften“ sowie das „gehobene Privatkundengeschäft“ den eingeschlagenen Weg fortset- zen und den Markt weiterhin aktiv bearbeiten. Im Bereich der gemeinnützigen Wohnbauunternehmen wird erwartet, dass die Wohnungsnachfrage in den Ballungs- zentren Wien und Graz sowie deren Umgebung unverän- dert anhält, sodass hier eine rege Wohnbautätigkeit gegeben sein sollte. In den ländlichen Gebieten bzw. in den seinerzeit industriell geprägten Gebieten der Obersteier- mark ist die Bautätigkeit allerdings rückläufig. Dementsprechend wird der Schwerpunkt der Finanzie- rungstätigkeit in den Gebieten mit starkem Zuzug liegen, der gemäß aktuellen demografischen Studien auch in den nächsten Jahren anhalten wird. Auf Basis der in den letzten Jahren aufgebauten intensiven Geschäftsverbindung mit Wiener Wohnbauunternehmun- gen ist auch dort weiter mit einem Finanzierungsvolumen in bisheriger Höhe zu rechnen. Schwieriger stellt sich die Situation im Bereich der öffentli- chen Hand und Institutionellen Kunden dar. Die hinlänglich bekannten Problemstellungen rund um das Land Kärnten bzw. die „HETA-Bank“ samt den damit verbundenen Haf- tungsthemen haben wesentlichen Einfluss auf die Bonitäts- einschätzung der öffentlichen Hand genommen. Da „Öffentliche Pfandbriefe“ am Markt kaum mehr platzierbar sind, haben sich die Refinanzierungskosten für Ausleihun- gen an die öffentliche Hand deutlich erhöht. Auch wurden die Prüfungserfordernisse, ob eine öffentlich rechtliche Körperschaft über eine ausreichende Bonität verfügt, um von einem gesicherten Zahlungsdienst während der ge- samten Laufzeit ausgehen zu können, verschärft. Dementsprechend ist ein Rückgang im Bereich der Finan- zierungen an die öffentliche Hand und an öffentlich-nahe Institutionen gegeben, der auch im 2. Halbjahr anhalten wird. Mit einer Besserung kann höchstens mittelfristig nach Maßgabe der weiteren Entwicklung rund um die angeführ- ten Problemstellungen gerechnet werden. Im Privatkundenbereich ist die Nachfrage nach Wohnraum- finanzierung leicht steigend und dies wird durch das tiefe Zinsniveau begünstigt. Die Landes-Hypothekenbank Stei- ermark AG wird sich mit individuellen Lösungen und inno- vativen Finanzierungsformen am Markt gut behaupten. Das Veranlagungsgeschäft verläuft zurückhaltend und dieser Trend wird sich unseres Erachtens auch im zweiten Halbjahr fortsetzen. Kundinnen und Kunden veranlagen derzeit eher kurzfristig auf Konten und in kurzfristigen Spar- formen. Einen steigenden Trend sehen wir allerdings bei der Um- schichtung in höherwertige Veranlagungen. Hier profitieren unsere Kundinnen und Kunden vom Expertenwissen unse- rer Spezialistinnen und Spezialisten in allen Filialen. Im Bereich der Immobilienprojektfinanzierung ist die Nach- frage in den Zielmärkten zufriedenstellend, sodass der erfolgreich eingeschlagene Weg auch im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden kann. Im Raum Wien ist die Finanzierungsnachfrage ungebro- chen. Im Hinblick auf die Entwicklung des gesamten Im-

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