Jahresfinanzbericht 2020
LAGEBER I CHT 2 0 2 0 4 3 sollte 2021 gemäß Schätzungen der Europäischen Kommis- sion bei 4,1 % liegen. Die OECD geht dagegen nur von nied- rigen 1,4 % aus. Der Arbeitsmarkt dürften auch in Österreich weiterhin angespannt bleiben. Steiermark Das „Wirtschaftsbarometer“, die halbjährliche Konjunktu- rumfrage der Wirtschaftskammerorganisation, spiegelt die künftigen Erwartungen der heimischen Unternehmen wider. Die Umfrage unter 820 steirischen Unternehmen im Oktober 2020 zeugt von einer tiefen Verunsicherung. 37,1 % gehen von einer weiteren Verschlechterung des Wirtschaftsklimas in den kommenden 12 Monaten aus, nur jeder Achte erwar- tet eine Verbesserung. Fast 30 % stufen die künftige Ent- wicklung als nicht einschätzbar ein. Die Steiermark befand sich damit im Herbst 2020 wirtschaftsklimatisch in einer tie- fen Rezession, die konjunkturelle Talsohle dürfte dennoch vorerst erreicht sein. Das negative Wirtschaftsklima schlägt sich auch in den Sal- den zur aktuellen Geschäftstätigkeit nieder. Der Saldo des bisherigen Gesamtumsatzes beläuft sich auf – 36,2 Prozent- punkte, wobei sich vor allem der Inlandsumsatz negativ ent- wickelt hat. Die Gesamtumsatzerwartungen f ü r die kommenden 12 Monate bleiben mit einem Saldo von – 3 Prozentpunkten ged ä mpft. Vereinzelt positive Signale gibt es aus dem Exportbereich (Erwartungssaldo: 19,7 Pro- zentpunkte), wohingegen die künftige Entwicklung des Bin- nenkonsums sowie der Investitionen eher zurückhaltend eingeschätzt werden. Die wirtschaftliche Entwicklung rund um die COVID-19-Pan- demie schlägt sich unvermindert auch auf die Investitions- bereitschaft der steirischen Unternehmen nieder. Die Investitionstätigkeit ist im Laufe der vergangenen 12 Monate deutlich zurückgegangen, sodass im Saldo ein Negativwert von – 8,3 Prozentpunkten zu Buche steht. Die Erwartungen für das kommende Jahr sind zudem sehr verhalten: Die po- sitiven und negativen Erwartungen halten sich die Waage, wobei vor allem die Einschätzungen der Großunternehmen von Zurückhaltung geprägt sind. Im Mittelpunkt der Investi- tionstätigkeit stehen weiterhin Ersatzinvestitionen (in 48,3 % der Fälle). Die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen haben den Ar- beitsmarkt massiv unter Druck gebracht, trotz rascher und wichtiger Gegensteuerungsmaßnahmen. Die Situation dür- fte sich in den kommenden 12 Monaten noch weiter ver- schärfen. Jedes dritte Unternehmen plant, in naher Zukunft Personal abzubauen, nur 12,9 % erwarten eine Erhöhung ihrer Beschäftigtenzahl (Erwartungssaldo: – 20,3 Prozent- punkte). Vor allem die mittelst ä ndische Wirtschaft zeigt sich personaltechnisch besonders pessimistisch, womit eine schnelle Erholung am Arbeitsmarkt in weite Ferne r ü ckt. Landes-Hypothekenbank Steiermark Nach dem erfolgten Beschluss der Raiffeisen-Landesbank zur Fusionierung der HYPO Steiermark auf die RLB Steier- mark und Betreuung der HYPO-Kunden unter dem Dach der Marke Raiffeisen laufen die Vorbereitungen für die techni- sche Umsetzung bereits auf Hochtouren. Die Filialen bzw. Büros in Leibnitz, Deutschlandsberg und Bruck an der Mur werden zu Standorten der Raiffeisen-Landesbank Steier- mark. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses wer- den die Kundinnen und Kunden bis zur Verschmelzung in gewohnter Qualität betreuen und dafür Sorge tragen, dass auch für sie der Übergang in die Raiffeisen-Landesbank problemlos erfolgt. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Das Risikomanagement der Landes-Hypothekenbank Stei- ermark AG folgt den Zielen und Anforderungen der HYPO- Steiermark-Risikostrategie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses aktuali- siert werden. Die Risikostrategie legt die strategische Aus- richtung des Risikomanagements für alle Arten von Risiken innerhalb der HYPO Steiermark fest. Damit stellt die Risi- kostrategie das oberste Lenkinstrument für risikoorientiertes Management in der HYPO Steiermark dar und ist ein Eck- pfeiler im Rahmen der Steuerung, Überwachung und Be- grenzung von Risiken. Sie trägt so wesentlich zur Sicher- stellung der internen Kapitaladäquanz bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die HYPO Steiermark mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzei- tig zu erkennen und durch eine wirksame Risikosteuerung aktiv zu managen und zu begrenzen. Alle Einzelrisiken sollen dabei permanent und vollständig erfasst werden. Um Risi- ken effektiv erkennen, einstufen und steuern zu können, ver- fügt die Bank – integriert und stark eingebunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG – über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling. Im Konzern sind die erforderlichen organisatorischen Vor- kehrungen getroffen, um den Anforderungen eines moder- nen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Grün- den der Sicherheit und Vermeidung von Interessenkonflikten
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