Jahresfinanzbericht 2019
JAHRES ABS CH L U S S 20 19 75 Als Teil der 4 Mrd. EUR sollen auch die Mittel für die Kurzarbeit erhöht werden. Von 15. März 2020 bis 30. September 2020 sollen für das Corona-Kurzarbeitsmodell 400 Mio. EUR zur Verfügung gestellt werden. Mit der Ausbreitung des Virus wird auch eine Revision der bisherigen Wirtschaftserwartungen für das Jahr 2020 erforderlich. Die Wirtschaftsdynamik wird durch die Schließung von Betrie- ben, temporäre Unterbrechung von Lieferketten, Maßnahmen der Gesundheitsbehörden und des Nachfragerückganges, insbesondere im Handel sowie Gastronomie- und Tourismusbe- reich, negativ beeinflusst. Dementsprechend hat auch das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) die Konjunkturprognose bereits nach unten revidiert. Das Ausmaß sei noch offen. Ob Österreich eine Rezession drohe, hänge laut WIFO davon ab, wie lange die Krise dauert. Diese Entwicklung hat bereits wirtschaftliche Auswirkungen auf international agierende Unter- nehmen und die Börsen, bspw. aufgrund von Einschränkungen in Produktion und Handel oder aufgrund von Reisebeschränkungen. Betroffen sind (zunächst) vor allem internationale Unternehmen bzw. Konzerne, die Geschäfts- beziehungen in die derzeit am stärksten betroffenen Länder China, Südkorea oder Italien un- terhalten. Obwohl die weitere Entwicklung im Detail nicht abzusehen ist, werden in der Landes-Hypo- thekenbank Steiermark AG die aktuell vorhandenen Informationen ständig überprüft und ent- sprechende präventive Maßnahmen gesetzt um im Anlassfall die kontinuierliche Weiterarbeit sicherzustellen. Diese Maßnahmen werden in der HYPO Steiermark – in einer eigens dafür eingerichteten Task Force „COVID-19“ – behandelt und umgesetzt. Folgende Maßnahmen stehen dabei u. a. im Fokus: Zusätzliche Anhebung der bereits eingerichteten mobilen Arbeitsplätze für Teleworking (Home-Office) um die kontinuierliche Weiterarbeit sicherzustellen. Bis auf weiteres Absage von Veranstaltungen. Einführung zusätzlicher Hygienemaßnahmen (die Weltgesundheitsorganisation – WHO – weist darauf hin, dass Hygiene der beste Schutz vor einer Ausbreitung des Virus ist) in der HYPO Steiermark. Abschätzung potenzieller Folgen von COVID-19 bei den wesentlichen Risikoarten Kredit-, Marktpreis und Liquiditätsrisiko, z. B. Ermittlung des möglichen betroffenen Kreditportfo- lios über Auswirkungsanalysen auf die Zulieferkette sowie relevante Absatzmärke, Simu- lation der möglichen Auswirkung auf die Bonitätseinstufung der (möglicherweise) betroffenen Kunden, etc. Um die Auswirkungen von COVID-19 auf den Europäischen Bankensektor abzumildern, haben die Europäischen Aufsichtsbehörden (EBA, EZB) bereits temporäre regulatorische Entlastun- gen veranlasst. Darüber hinaus wurde im EZB-Rat ein umfassendes Paket an geldpolitischen Maßnahmen beschlossen. Dazu zählen eine Ausweitung von langfristigen Refinanzierungsge- schäften, den sogenannten „Targeted Longer-Term Refinancing Operations“ (TLTRO), sowie zusätzliche Assetkäufe im Rahmen des Quantitative Easing.
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