Jahresfinanzbericht 2019

3 4  L AGEBERI CH T 20 19 Loss vs. Stand Risikovorsorgen) in die Konzernrisikode- ckungsmasse ein. Der Unexpected Loss wird im Kreditrisiko berücksichtigt. Das Kreditrisiko wird sowohl auf Einzelkreditbasis der Kun- den als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Diese Analyse lässt ein Abschätzen des Ausmaßes des Ri- sikos und gegebenenfalls die Erarbeitung notwendiger Maß- nahmen zur Risikoreduktion zu. Für die Steuer ung des Kreditrisikos sind u. a. Limits auf Portfolioebene, Kreditneh- merebene und Produktebene festgelegt. Das Kreditrisiko stellt bei Weitem die wichtigste Risikokategorie für die HYPO Steiermark dar. Die Steuerung des Kreditrisikos basiert auf dem Grundsatz, dass die Kreditvergabe ausschließlich nach dem Know- your-Customer-Prinzip erfolgt, d. h., Kredite werden erst nach eingehender Personen- und Bonitätsprüfung und nach dem Vieraugenprinzip (Markt und Marktfolge) vergeben. Für die Beurteilung der Bonität und Werthaltigkeit von Sicherhei- ten verwendet die HYPO Steiermark aufgrund der konzern- einheitlichen Risikosysteme das im Raiffeisensektor eingesetzte Rating- und Sicherheitenbewertungsmodell. Die bankinternen Ratingmodelle unterliegen einer regelmäßigen, jährlichen quantitativen und qualitativen Validierung, bei der das betreffende Ratingmodell daraufhin geprüft wird, ob es die zu messenden Risiken treffsicher abbildet. Das interne Ratingmodell umfasst 13 Stufen, wobei jeder Ratingstufe eine Ausfallswahrscheinlichkeit zugeordnet ist. Ratingstufen Internes Ratingmodell Erklärung 0,5 Risikolos 1 Ausgezeichnete Bonität 1,5 Sehr gute Bonität 2 Gute Bonität 2,5 Durchschnittliche Bonität 3 Akzeptable Bonität 3,5 Schwache Bonität 4 Sehr schwache Bonität 4,5 Ausfallsgefährdet 5 Ausfall (90 Tage überfällig) 5,1 Ausfall (Restrukturierung, Zinsfreistellung, sonstige) 5,2 Ausfall (Insolvenz) NR Nicht geratet Rund 94 % (Vorjahr: 93 %) des Kundenportfolios (EAD-Ex- posure: Saldo + %-Anteil der nicht ausgenutzten Rahmen) entfallen auf die Ratingstufen 0,5 bis 3,0. Das Berichtswesen zum Kreditrisiko auf Portfolioebene ba- siert auf dem Kundenrating; Sicherheiten werden risikomin- dernd angesetzt. Das Reporting umfasst u. a. auch die Betrachtung der größten wesentlichen Einzelrisiken. Kreditentscheidungen bedürfen ab einer definierten Grenze der Zustimmung von Markt und Marktfolge (Kreditrisikoma- nagement). Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern ist ein standar- disiertes Eskalationsverfahren eingerichtet. Im Frühwarnsystem für das Kundenkreditgeschäft sind je nach Ausprägung des Risikogehaltes unterschiedliche Be- treuungsstufen definiert, welche eine optimale Zusammen- arbeit von Markt und Marktfolge gewährleisten. Der Vorstand wird zeitnah durch ein entsprechendes Reporting informiert. Die Berechnung der Non-Performing Loans Ratio (NPL-Ra- tio) für ausgefallene Kredite wird gemäß der aufsichtsrecht- lichen Definition (EBA Risk Dashboard) ermittelt. Dabei werden neben den Kundenforderungen auch die Forderun- gen gegenüber Kreditinstituten in die Bemessungsgrund- lage miteinbezogen. Für die Einstufung als ausgefallene Forderung (NPL) wird die Definition gemäß Art. 178 CRR herangezogen. Als Non Performing Loans werden alle For- derungen mit einer Bonitätseinstufung von 5,0 bis 5,2 defi- niert. Sobald ein Kunde mit mehr als 90 Tagen in Verzug ist oder ein kundenbezogenes Ausfallskriterium zutrifft, wird der Kunde als ausgefallen gewertet und den Ausfallsklassen 5,0 bis 5,2 zugeordnet. Zum 31. Dezember 2019 betrug die NPL-Ratio in der HYPO Steiermark 3,3 % (Vorjahr: 4,4 %). Unter Berücksichtigung der außerbilanziellen Geschäfte (Gesamtobligo) ergibt sich in der HYPO Steiermark zum 31. Dezember 2019 eine Non-Performing Exposure-Quote (NPE-Ratio) von 2,7 % (Vorjahr: 3,4 %). Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das poli- tische Risiko aus Cross-Border-Geschäften. Die aktive Län- derrisikosteuerung der HYPO Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festgelegten Länderlimits, welche jährlich neu festgelegt werden. Bei einer negativen Veränderung der Ratings der einzelnen Länder bzw. bei Erkennen von nega- tiven wirtschaftlichen Entwicklungen werden auch unterjäh- rig Limitreduktionen vorgenommen. Das auf ausländischen

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