Jahresfinanzbericht 2019
L AGEBERI CH T 20 19 3 3 Die Beurteilung der Angemessenheit der internen Kapital- ausstattung erfolgt tourlich auf Basis der nach internen Mo- dellen ermittelten Risiken, wobei in der Wahl der Modelle auf die Wesentlichkeit der Risiken Rücksicht genommen wird. Ziel ist es sicherzustellen, dass die HYPO Steiermark jeder- zeit über ausreichende Risikodeckungsmassen verfügt, um eingegangene Risiken auch im unerwarteten Fall tragen zu können. Daher werden alle identifizierten und quantifizierten Risiken zu einem Gesamtbankrisiko aggregiert. Dem aggregierten Gesamtverlustpotenzial werden die zur Deckung dieser potenziellen Verluste zur Verfügung stehen- den Deckungsmassen aus dem Konzern gegenübergestellt, um festzustellen, ob die Bank in der Lage ist, Verluste ohne schwerwiegende negative Auswirkungen auf ihre Ge- schäftstätigkeit zu verkr aften. In der „Going Concern“-Be- trachtungsweise (VaR 95 %) müssen das Risikopotenzial und die Risikotragfähigkeit so aufeinander abgestimmt sein, dass die Bank in der Lage ist, einen negativen Belastungsfall zu verkraften und die geordnete Geschäftstätigkeit fortzu- setzen. Das Absicherungsziel des Extremfallansatzes (VaR 99,9 %) spiegelt die aufsichtsrechtliche Sichtweise wider und dient dem Schutz der Gläubiger. Auf Basis des Extremfallszenarios wurde zum 31. Dezember 2019 ein ökonomischer Kapitalbedarf von 116,2 Millionen Euro nach 130,4 Millionen Euro zum Jahresultimo 2018 er- mittelt. Die korrespondierende Deckungsmassenzuweisung aus dem Konzern belief sich auf 160 Millionen Euro (31. De- zember 2018: 185,0 Millionen Euro). Der Rückgang beim ökonomischen Kapitalbedarf bzw. bei der Deckungsmassenzuweisung resultiert aus dem Liquidi- tätsrisiko, welches seit Jänner 2019 auf Ebene des RLB Steiermark Konzerns berücksichtigt wird (2018: auf Einzel– institutsebene). Anteile der Risikoarten am Gesamtbankrisiko im Extrem- fallszenario 31.Dezember 2019 31. Dezember 2018 Adressrisiko Das Adressrisiko beinhaltet das Kreditrisiko im engeren Sinn (inkl. Kontrahentenrisiko aus Wertpapieren), das Konzentra- tionsrisiko bei Fremdwährungskrediten, das Credit-Value- Adjustment-Risiko (CVA-Risiko), das Länderrisiko und das Beteiligungsrisiko. In weiterer Folge werdendie wesentlichs- ten Risikoarten erläutert. Kreditrisiko Wir verstehen als Kreditrisiko das Risiko, das in der Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich ver- einbarter Zahlungen bei Kreditgeschäften besteht. Das kann in der Bonität des Geschäftspartners oder mittelbar über den Sitz des Geschäftspartners im Länderrisiko begründet sein. Innerhalb des Kreditrisikoswerden zwei Ausprägungen von Risiko unterschieden: der Expected Loss (EL) und der Unexpected Loss (UL). Der EL wird durch den Ansatz einer adäquaten Prämie (Standardrisikokosten) kompensiert, während der UL durch das ökonomische Kapital gedeckt werden muss. Der EL fließt im Rahmen der Risikotragfähig- keitsanalyse über die Position „excess/shortfall“ (Expected
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