Jahresfinanzbericht 2018
3 2 LAGEBER I CHT 2 0 1 8 „excess/shortfall“ (Expected Loss vs. Stand Risikovorsor- gen) in die Konzernrisikodeckungsmasse ein. Der Unex- pected Loss wird im Kreditrisiko berücksichtigt. Das Kreditrisiko wird sowohl auf Einzelkreditbasis der Kun- den als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Diese Analyse lässt ein Abschätzen des Ausmaßes des Risikos und gegebenenfalls die Erarbeitung notwendiger Maßnahmen zur Risikoreduktion zu. Für die Steuerung des Kreditrisikos sind u. a. Limite auf Portfolioebene, Kredit- nehmerebene und Produktebene festgelegt. Das Kreditrisi- ko stellt bei Weitem die wichtigste Risikokategorie für die HYPO Steiermark dar. Die Steuerung des Kreditrisikos basiert auf dem Grundsatz, dass die Kreditvergabe ausschließlich nach dem Know- your-Customer-Prinzip erfolgt, das heißt, Kredite werden erst nach eingehender Personen- und Bonitätsprüfung und nach dem Vieraugenprinzip (Markt und Marktfolge) verge- ben. Für die Beurteilung der Bonität und Werthaltigkeit von Sicherheiten verwendet die HYPO Steiermark aufgrund der konzerneinheitlichen Risikosysteme ebenfalls das im Raif- feisensektor eingesetzte Rating- und Sicherheitenbewer- tungsmodell. Die bankinternen Ratingmodelle unterliegen einer regelmäßigen, jährlichen quantitativen und qualitati- ven Validierung, bei der das betreffende Ratingmodell da- raufhin geprüft wird, ob es die zu messenden Risiken treffsicher abbildet. Das interne Ratingmodell umfasst 13 Stufen, wobei jeder Ratingstufe eine Ausfallswahrschein- lichkeit zugeordnet ist. Ratingstufen Internes Ratingmodell Erklärung 0,5 Risikolos 1 Ausgezeichnete Bonität 1,5 Sehr gute Bonität 2 Gute Bonität 2,5 Durchschnittliche Bonität 3 Akzeptable Bonität 3,5 Schwache Bonität 4 Sehr schwache Bonität 4,5 Ausfallsgefährdet 5 Ausfall (90 Tage überfällig) 5,1 Ausfall (Restrukturierung, Zinsfreistellung, sonstige) 5,2 Ausfall (Insolvenz) NR Nicht geratet Rund 93 % des Kundenportfolios (EAD-Exposure: Saldo +50 % der nicht ausgenutzten Rahmen) entfallen auf die Ratingstufen 0,5 bis 3,0 (Jahresultimo 2017: 90 %). Das Berichtswesen zum Kreditrisiko auf Portfolioebene basiert auf dem Kundenrating; Sicherheiten werden risiko- mindernd angesetzt. Das Reporting umfasst u. a. auch die Betrachtung der größten wesentlichen Einzelrisiken. Kreditentscheidungen bedürfen ab einer definierten Grenze der Zustimmung von Markt und Marktfolge (Kreditrisikoma- nagement). Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern ist ein standar- disiertes Eskalationsverfahren eingerichtet. Im Frühwarnsystem für das Kundenkreditgeschäft sind je nach Ausprägung des Risikogehaltes unterschiedliche Betreuungsstufen definiert, welche eine optimale Zusam- menarbeit von Markt und Marktfolge gewährleisten. Der Vorstand wird zeitnah durch ein entsprechendes Reporting informiert. Die Berechnung der Non-Performing Loans Ratio (NPL- Ratio) für ausgefallene Kredite wird gemäß der aufsichts- rechtlichen Definition (EBA Risk Dashboard) ermittelt. Dabei werden neben den Kundenforderungen auch die Forderun- gen gegenüber Kreditinstituten in die Bemessungsgrundla- ge miteinbezogen. Für die Einstufung als ausgefallene Forderung (NPL) wird die Definition gemäß Art. 178 CRR herangezogen. Als Non Performing Loans werden alle Forderungen mit einer Bonitätseinstufung von 5,0 bis 5,2 definiert. Sobald ein Kunde mit mehr als 90 Tagen in Ver- zug ist oder ein kundenbezogenes Ausfallskriterium zutrifft, wird der Kunde als ausgefallen gewertet und den Ausfalls- klassen 5,0 bis 5,2 zugeordnet. Zum 31. Dezember 2018 beträgt die NPL-Ratio in der HYPO Steiermark 4,4 % (5,9 %). Wie bereits in Kapitel „Finanzielle Leistungsindika- toren“ dargestellt, wurde die Berechnung der NPL-Quote angepasst und erstmalig gemäß der aufsichtsrechtlichen Definition (gem. EBA Risk Dashboard) ermittelt. Der veröf- fentlichte Vorjahreswert hat 6,2 % betragen. Unter Berücksichtigung der außerbilanziellen Geschäfte (Gesamtobligo) ergibt sich in der HYPO Steiermark zum 31. Dezember 2018 eine Non-Performing Exposure-Quote (NPE-Ratio) von 3,4 % (4,2 %). Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische Risiko aus Cross-Border-Geschäften. Die aktive Länderrisikosteuerung der HYPO Steiermark erfolgt auf
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