Jahresfinanzbericht 2017

LAGEBER I CHT 2 0 1 7  1 5 Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2017 Die globale Konjunktur gewinnt weiter an Fahrt. Die Prog- nosen (IWF, OECD) wurden während des Jahres 2017 stetig nach oben revidiert und lagen zuletzt bei ca. 3,5 %, nach 3,2% in 2016. Für die Industriestaaten liegen die Schätzungen bei rund 2,2 %. Das Wirtschaftswachstum der USA liegt 2017 bei 2,2 %. Dieses wird hauptsächlich von der starken Binnennachfrage getragen. Der private Konsum, unterstützt von der niedrigen Arbeitslosenquote von 4,1%, lieferte dabei weithin einen wichtigen Beitrag. Der Anstieg der Binnennachfrage wurde vor allem durch eine steigende Haushalts- und Unternehmensverschuldung finanziert. Die Inflation blieb ungewöhnlich niedrig, insbe- sondere die Reallohnentwicklung schwächte sich spürbar auf 0,4% ab. Die US-Notenbank setzte die Normalisierung der Geldpolitik langsam fort und erhöhte die Zinsen in drei Schritten. Im Oktober begann sie zusätzlich mit der schrittweisen Reduktion ihrer durch diverse Ankaufpro- gramme nach der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz. Ein Blick über den Pazifik auf die Volkswirtschaft Japans zeigte im dritten Quartal 2017 ein deutlich schwächeres Wachstum als noch ein Jahr zuvor. Der Grund dafür lag bei der schwachen Entwicklung der Investitionen und des Privatkonsums. Der Außenhandel zeigte sich hingegen aufgrund der guten Weltwirtschaftsentwicklung besonders positiv. Die insgesamt abnehmende Bevölkerung und die damit einhergehende Überalterung der Gesellschaft lassen das Angebot an Arbeitskräften schrumpfen, wodurch die Arbeitslosenquote auf einem sehr niedrigen Niveau (2,8 %) liegt. Trotzdem konnte dadurch weder ein Anstieg des Reallohns noch eine positive Auswirkung auf die Inflation beobachtet werden. Chinas Wirtschaft zeigte ein erfreuliches Bild und dürfte 2017 um 6,8% gewachsen sein. Vor allem der private Konsum und die Investitionen lieferten weiterhin einen starken Beitrag. Jedoch stieg auch die Verschuldung, ins- besondere bei privaten Haushalten, deutlich an. Das starke Wachstum ist daher zum Teil auch kreditfinanziert. Auch in der Eurozone zeigte sich eine positive Konjunk- turentwicklung. Nach 1,9% Wachstum im Jahr 2016, legte die Wirtschaft 2017 laut Eurostat um 2,5 % zu. Deutsch- lands Wirtschaft blieb mit einem Wachstum von 2,2 % in 2017 ein starker Motor. Auch in anderen Ländern ist die Wachstumsbeschleunigung bemerkenswert. In Frankreich erhöhte sich das Wirtschaftswachstum von 1,1 % im letz- ten Quartal 2016 auf 2,4% im letzten Quartal 2017, in Italien lag das Wachstum im dritten Quartal aber nur bei 0,5%. Die generelle Wachstumsbeschleunigung ist vor allem der guten globalen Konjunktur und der expansiven Geldpolitik geschuldet. Nach zahlreichen Wahlen im Jahr 2017 wirken sich verringerte politische Risiken positiv auf die Vorlaufindikatoren aus. Ein positives Bild zeigte auch der Arbeitsmarkt: So lag die Arbeitslosenquote Ende 2017 bei 8,7%, das ist 1%-Punkt unter dem Vorjahresniveau und auch der niedrigste Wert seit 2009. In diesem Kontext sind sowohl der Anstieg als auch das absolute Niveau der Inflation weiterhin niedrig. Die um Energie und Nahrungs- mittel bereinigte Kerninflation ist nur von 0,9% auf 1% gestiegen. In Großbritannien war 2017 das Hauptaugenmerk auf die BREXIT-Verhandlungen gerichtet. Die nur zögerlich voran- schreitenden Austrittsverhandlungen verunsicherten die Märkte. Für 2017 liegt die britische Wachstumsrate mit 1,8 % leicht unter dem Niveau von 2016. Aufgrund der Abwertung des Pfundes stieg die Inflationsrate weiter an und erreichte im September 3 %. Die Bank of England reagierte im November mit einer Anhebung der Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 0,5%. In den EU-Mitgliedsstaaten Zentral-, Ost- und Südeuropas setzte sich eine starke wirtschaftliche Entwicklung fort. Das durchschnittliche Wachstum in der Region wird auf 4 % bis 4,3% geschätzt. Mit einer Wachstumsprognose von 5,7 % sticht dabei besonders Rumänien hervor. Die durchschnitt- liche Inflation in Zentral-, Ost- und Südeuropa lag im Okto- ber bei 1,9%. Deutlich angestiegen ist die Inflation in Rumänien. Sie kam zuletzt bei 2 % zu liegen. Besonders positiv entwickelte sich die Wirtschaft in Öster- reich: Nach 1,5% im Jahr 2016 wuchs sie 2017 mit 2,9 % außergewöhnlich stark. Eine derartig hohe Wachstumsrate hat es zuletzt in den Hochkonjunkturjahren 2006 und 2007 gegeben. Auch die Inflation ist mit 2,2 % deutlich höher als in den vergangenen Jahren. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 5,4%. Im Bundesland Steiermark wuchs die Wirtschaft 2017 mit 0,9% und lag damit etwas unter dem österreichischen Durchschnitt. Der Arbeitsmarkt entwickelte sich hingegen im Bundesländervergleich besonders gut. Die Arbeitslo- senquote nach nationaler Definition verringerte sich um 0,9% auf 7,3%. Erwähnenswert ist auch die Forschungs- und Entwicklungsquote von rund 5,16 %. Damit ist die

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