Jahresfinanzbericht 2016
2 8 LAGEBER I CHT 2 0 1 6 den überprüft. Der Vorstand steuert und limitiert die Risiko- tragfähigkeit auf Basis des Extremfalls (VaR 99,9 %). Das aus dem RLB Steiermark Konzern zugewiesene ökonomi- sche Kapital wird sodann laufend auf seine Ausnützung hin überwacht. Dies alles geschieht jedoch unter der Einhaltung in der Going-Concern-Betrachtung (VaR 95 %). Die Risikotragfähigkeitsanalyse ist eine wesentliche Ent- scheidungsgrundlage für das Management und wichtiger Bestandteil des laufenden Risikoberichts an den Vorstand und des vierteljährlichen Risikoberichts an den Aufsichtsrat. Die laufende Überwachung der Risikolimite erfolgt durch das Risikocontrolling im RLB Steiermark Konzern. Das Risikocontrolling berichtet das aktuelle Gesamtbankri- siko periodisch an den Vorstand, wobei im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse die Überwachung der aktuellen Ausnutzung der Limite in den einzelnen Risikoarten bzw. Geschäftsfeldern erfolgt. Des Weiteren verantwortet das Risikocontrolling die laufende Weiterentwicklung und Im- plementierung der Methoden zur Risikomessung und Ver- feinerung der Steuerungsinstrumente sowie die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke. Im Konzerngremium „Gesamtbankrisiko-Steuerungskomi- tee“ werden die Berichte analysiert und die erforderlichen Maßnahmen zur Risikosteuerung festgelegt. Neben dem Adressenausfallsrisiko (u. a. Kredit- u. Beteili- gungsrisiko) werden auch das Marktpreisrisiko für Zinsän- derungen, Währungskursschwankungen und Anleihen- kurse, bankbetriebliche operationale Risiken, das Liquiditätsrisiko und sonstige Risiken in die Betrachtung einbezogen. Offenlegung Die Offenlegung gemäß Basel III (Artikel 431 ff.) erfolgt auf konsolidierter Basis des Konzernabschlusses der RLB- Stmk Verbund eGen. Diese Daten sind unter dem Link www.rlbstmk.at entsprechend veröffentlicht. Die im Folgenden enthaltenen quantitativen Angaben ba- sieren auf dem internen Berichtswesen zur Gesamtbankri- sikosteuerung. Gesamtbankrisiko Die Risikotragfähigkeitsanalyse anhand des internen Kapi- taladäquanzverfahrens (Internal Capital Adequacy Assess- ment Process – ICAAP) ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung der HYPO Steiermark. Internationaler Best Practise folgend ist der ICAAP als revolvierender Steuerungskreislauf aufgesetzt. Dieser star- tet mit der Definition einer Risikostrategie, durchläuft dann den Prozess der Risikoidentifikation, -quantifizierung und -aggregation, und schließt mit der Bestimmung der Risiko- tragfähigkeit, Kapitalallokation und Limitierung bis hin zur laufenden Risikoüberwachung. Die einzelnen Elemente des Kreislaufes werden mit unterschiedlicher Frequenz durch- laufen (z. B. täglich für die Risikomessung Marktrisiko Han- delsbuch, monatlich für die Erstellung der Risikotragfähigkeitsrechnung, jährlich für Risikoinventur, Risikostrategie und -politik). Alle im Kreislauf beschriebenen Aktivitäten werden zumindest jährlich auf ihre Aktualität und ihre Angemessenheit hin geprüft und bei Bedarf an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst. Diesem Prinzip folgend erhebt die HYPO Steiermark im Rahmen einer Risikoinventur, welche Risiken im laufenden Bankbetrieb vorhanden sind und welche Bedeutung bzw. welches Gefahrenpotenzial diese Risiken für die HYPO Steiermark haben. Dabei wird nicht nur eine quantitative Einschätzung der einzelnen Risikoarten vorgenommen, sondern es werden auch die vorhandenen Methoden und Systeme zur Überwachung und Steuerung der Risiken beurteilt (qualitative Beurteilung). Die Ergebnisse der Risi- koinventur werden ausgewertet, zusammengefasst und fließen in die Risikostrategie und -politik ein. Die Beurteilung der Angemessenheit der internen Kapital- ausstattung erfolgt tourlich auf Basis der nach internen Modellen ermittelten Risiken, wobei in der Wahl der Model- le auf die Wesentlichkeit der Risiken Rücksicht genommen wird. Ziel ist es sicherzustellen, dass die HYPO Steiermark jeder- zeit über ausreichende Risikodeckungsmassen verfügt, um eingegangene Risiken auch im unerwarteten Fall tragen zu können. Daher werden alle identifizierten und quantifizierten Risiken zu einem Gesamtbankrisiko aggregiert. Dem aggregierten Gesamtverlustpotenzial werden die zur Deckung dieser potenziellen Verluste zur Verfügung ste- henden Deckungsmassen aus dem Konzern gegenüberge- stellt, um festzustellen, ob die Bank in der Lage ist, Verluste ohne schwerwiegende negative Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit zu verkraften. In der „Going Con- cern“ (VaR 95 %) Betrachtungsweise müssen das Risiko-
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTUyNTMw