Jahresfinanzbericht 2016

LAGEBER I CHT 2 0 1 6  2 7 ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderli- chem Ausmaß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) zusam- mengefasst und in der HYPO Steiermark im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung dargestellt und berichtet. Im Konzern wurde ein Bankensanierungsplan erstellt, in dem Sanierungsindikatoren definiert, potenzielle Sanie- rungsoptionen bewertet und anhand von fiktiven Szenarien verprobt werden. Der Sanierungsplan ist jährlich zu aktuali- sieren und wurde zuletzt im Geschäftsjahr 2016 an die Aufsicht übermittelt. Im Zuge der jährlichen Überarbeitung werden die aufsichts- rechtlichen Anpassungserfordernisse berücksichtigt. Im Sinne der Früherkennungsaktivitäten der Bankenaufsicht wurden bei den Behörden neue Abteilungen geschaffen, die sich mit den BaSAG-Themen – wie z. B. Bankenab- wicklung – befassen und damit einen Einfluss auf die Ge- staltung des Sanierungsplanes haben. Die HYPO Steiermark dotiert jährlich den nationalen Ab- wicklungsfonds laut Bescheid der Abwicklungsbehörde. Dieser wurde 2016 in den einheitlichen europäischen Ab- wicklungsfonds überführt. Des Weiteren werden tourlich Stresstests im Konzern durchgeführt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern behandelt. Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den Value-at-Risk-Analysen und zeigen mögliche Verlust- potenziale auf. In den Stresstests werden u. a. Verände- rungen des volkswirtschaftlichen Umfelds durch makroökonomische Szenarien dargestellt. Diese beschrei- ben eine außergewöhnliche, aber plausible negative Ent- wicklung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Systemkrise“, einer „idiosynkratischen Krise“ sowie einer „kombinierten Krise“ unterschieden. Die Szenarien unterlie- gen einem jährlichen Review. Im Jahr 2016 waren die Kapi- talquoten im Konzern in allen Szenarien immer gegeben. Zusätzlich werden reverse Stresstests durchgeführt, wel- che speziell auf die risikosensitiven Bereiche im Konzern abzielen und dem Management somit wichtige Informatio- nen für die Steuerung der Risiken liefern. Die Landes-Hypothekenbank Steiermark ist Mitglied der Einlagensicherung des HYPO-Haftungsverbundes. Bezug- nehmend auf das Einlagensicherungs- und Anlegerent- schädigungsgesetz hat die HYPO Steiermark 2016 den von der Hypo-Haftungs-Gesellschaft m.b.H. vorgeschrie- benen Beitrag zum Einlagensicherungsfonds eingezahlt. Der Fonds ist mit jährlichen Beiträgen bis Mitte 2024 zu dotieren. In der Risikocontrolling-Datenbank der HYPO Steiermark sind die Risikostrategie und -politik der HYPO Steiermark und die Grundsätze des Risikomanagements sowie die Darstellung der einzelnen Risiken hinsichtlich Messung, Limitsystem, Überwachung und Verantwortlichkeiten um- fangreich dokumentiert. In der Risikostrategie gelten für die HYPO Steiermark fol- gende allgemeine risikopolitische Grundsätze:  Klare und nachvollziehbare Entscheidungen.  Sorgfältige, zeitnahe und realistische Bonitätsbeurteilung bei allen Aktivgeschäften.  Bei einer nicht transparenten, unüberschaubaren Risiko- lage wird nach dem Vorsichtsprinzip gehandelt.  Konsequente Risikosteuerung durch eine rechtzeitige Identifikation und Bewertung der Risiken sowie eine ent- schlossene Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen.  Eine Risikominimierung erfolgt auch durch eine breitge- streute Diversifizierung der Bankgeschäfte.  Durch eine effiziente Steuerung sehen wir Risiken auch als Ertragschance.  Risiken der Bank werden immer ausreichend diversifi- ziert, und zwar sowohl in den einzelnen Geschäftsfeldern als auch über die Geschäftsfelder hinausgehend.  Entwicklung und Integration funktionierender Prozesse in den täglichen Geschäftsablauf.  Produkte und Dienstleistungen werden nur dann unseren Kunden angeboten, wenn wir dafür die Berechtigung, entsprechendes Fachwissen und die dafür nötige Infra- struktur haben.  Know Your Customer: Wir kennen unsere Kunden und vergeben daher Kredite nur nach eingehender Schuld- ner- und Bonitätsprüfung. Die Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken werden unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit im RLB Steier- mark Konzern strukturiert und in angemessenen Abstän-

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