Jahresfinanzbericht 2013
LAGEBER I CHT 4 7 Kreditentscheidungen bedürfen ab der definierten Risikore- levanz von €250.000,- der Zustimmung von Markt und Marktfolge (Kreditrisikomanagement). Für den Fall von- einander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern ist ein standardisiertes Eskalationsver- fahren eingerichtet. Im Frühwarnsystem für das Kundenkreditgeschäft sind je nach Ausprägung des Risikogehaltes insgesamt vier Be- treuungsstufen definiert, welche eine optimale Zusammen- arbeit von Markt und Marktfolge gewährleisten. Der Vorstand wird durch ein monatliches Reporting zeitnah informiert. Für ausgefallene Kredite (NPL – non-performing-loans) werden die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen angewandt. Ein Ausfall ist demnach gegeben, wenn der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnliches Verfahren involviert ist, mindes- tens 90 Tage mit einer wesentlichen Forderung der Bank im Verzug ist oder die Forderungen an den Kunden als nicht vollständig einbringlich zu beurteilen wären. Der NPL- Anteil am Kreditportfolio betrug zum Jahresende 6,1% (Vorjahr 7,4%). Der Rückgang begründet sich darin, dass in diesem Segment Volumen abgebaut wurde. Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung der HYPO Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festge- legten Länderlimite. Die Länderlimite werden jährlich neu festgelegt; bei schlechter gewordenem Länderrating wer- den zwischenzeitig Reduzierungen vorgenommen. Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern ist im Risikocontrolling- Berichtswesen integriert. Das Volumen dieser Portfolios wird laufend aktiv reduziert, wobei die Kundenberatung bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und vermögensi- chernde Maßnahmen ausgerichtet ist. Beteiligungsrisiko Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Verluste bei Veräußerungen, durch Dividendenausfälle sowie bei Wertminderung aufgrund sich verschlechternder Bonität. Die Identifizierung möglicher Risiken in Bezug auf Beteiligungen erfolgt im Beteiligungsmanagement, das an das „Risikocontrolling Konzern“ berichtet. Basis für die Abschätzung des Risikos sind Bonitätsanalysen und Soll- Ist-Vergleiche. Die Beteiligungen werden gemäß einer zehnteiligen Skala geratet. Die Ermittlung des Beteiligungsrisikos erfolgt auf Basis von Marktwerten und von historischen Schwankungen der Beteiligungen, dabei erfolgt eine Unterteilung in Bankbetei- ligungen und Nichtbankbeteiligungen, wie Finanzierungs- und Industriebeteiligungen. Der überwiegende Teil des Beteiligungsrisikos resultiert aus Konzernbeteiligungen. Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust aus Marktveränderungen durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse bzw. Preise im Allgemeinen. In der HYPO Steiermark werden Marktpreisrisiken nur im Bankbuch eingegangen. Die Risi- kopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Marktrisiken werden auf Basis von standardisierten und konzerneinheitlichen Prozessen gemessen, überwacht und vom RLB & HYPO Group-Treasury gesteuert. Die Limitie- rung erfolgt über die Risikotragfähigkeitsrechnung. Die Risiken werden mit Value-at-Risk-Ansätzen sowie er- gänzenden statistischen Verfahren ermittelt und laufend in den Risikogremien berichtet.
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