Jahresfinanzbericht 2013

LAGEBER I CHT  3 7 Sämtliche Angaben im Zusammenhang mit dem Bank- wesengesetz beziehen sich auf die Fassung des Bank- wesengesetzes mit Gültigkeit bis zum 31. Dezember 2013. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2013 Trotz relativ stabiler Finanzmärkte und eines robusteren wirtschaftlichen Umfelds zum Ende des Jahres 2013 muss man sich in Erinnerung rufen, dass der Jahresbeginn ein turbulenter war. In Italien herrschten höchst instabile politi- sche Verhältnisse und der zypriotische Bankensektor be- schäftigte mit einem drohenden Kollaps den gesamten Euroraum. Über das Jahr gesehen gab es des Öfteren kurzfristige Verwerfungen an den Zins- und Aktienmärkten und im Oktober einen nach 17 Jahren wieder erzwungenen Stillstand der öffentlichen Verwaltung in den USA (Govern- ment Shutdown). Dennoch gibt es Anzeichen, dass in der westlichen Hemisphäre die Konjunktur ebenso wie die Stimmung bei Konsumenten und Investoren freundlicher wurden. In der Eurozone hat sich die Wirtschaftsleistung langsam verbessert. Gerade die sogenannten Krisenländer haben durch fiskalpolitische Reformen aus der Rezession gefun- den und ihre Volkswirtschaften zumindest stabilisieren können. Die Europäische Zentralbank (EZB) wiederum hat durch die Senkung der Leitzinsen gegen den zunehmen- den Rückgang der Inflation (0,7 % im 4. Quartal) Entschlos- senheit gezeigt. Weitere Schritte zu einer stabilen europäischen Einheit wurden auch auf der politischen Büh- ne vollzogen. Die EZB bekam die zentrale Kontrolle über alle systemrelevanten Großbanken in der Eurozone zuge- sprochen und der lange diskutierte Fiskalpakt zur „Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion“ trat mit 1. Jänner 2013 in Kraft. Für Asien gibt es zwei bedeutende Entwicklungen zu ver- melden: Chinas Wirtschaft konnte 2013 zwar um 7,6% zulegen, verzeichnet damit aber das schwächste Wachs- tum seit zwei Jahrzehnten. Der Grund dafür ist aber weni- ger in den üblichen zyklischen Bewegungen zu sehen als vielmehr in einer bewussten strukturellen Reform durch die chinesische Regierung. Damit wird versucht, die Abhängig- keit von Exporten zu reduzieren und den privaten Inlands- konsum anzukurbeln. Für das Jahr des Pferdes belaufen sich die Wachstumsprognosen zwischen 7,4% (Ausblick 2014 der HSBC Global Research) und 8,2% (OECD eco- nomic forecast), während die chinesische Regierung selbst bei einem Ziel von 7,5 % bleibt. In Japan begann ein bisher nicht gesehenes geld- und fiskalpolitisches Experiment, das nach dem Initiator, Premi- erminister Shinzo Abe, benannt wird (Abenomics). Mit umfassenden Konjunkturprogrammen zu Lasten des Staatshaushalts, einer drastischen Erhöhung der Geld- menge und – noch umzusetzenden – strukturellen Refor- men soll die seit Anfang der 1990er Jahre andauernde Wirtschaftskrise abgeschüttelt werden. Erste positive Sig- nale sind zu erkennen. Die Inflationsrate ist Ende 2013 auf 1,3% gestiegen und das Bruttoinlandsprodukt soll 2014 um 1,75% wachsen (Commerzbank Research). Entschei- dend für die Nachhaltigkeit des Programms wird die Reali- sierung der Strukturreformen am Arbeitsmarkt und im Finanzsektor sein. Einen ersten Meilenstein stellt die für April 2014 geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent dar. Der Kreis schließt sich wieder bei den USA, die für das 3. und 4. Quartal 2013 ein GDP-Wachstum von 4,1 % bzw. 3,2% verzeichnen konnten. Unternehmensgewinne und Aktienmärkte entwickelten sich überaus positiv und die Arbeitslosenrate reduzierte sich auf 7,74%, verglichen mit 8,08% in 2012 oder 9,63% in 2010. Die FED begann im Dezember ihre Anleihenkäufe zu reduzieren (Tapering) und kündigt an, dies auch unter ihrer neuen Präsidentin Janet Yellen in 2014 fortzusetzen. Die Erholung des Immobilien- marktes und eine ausgeglichene fiskalische Konsolidierung sollen gemäß IWF für 2014 zu einem Wirtschaftswachstum von 2,7% führen.

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