Halbjahresfinanzbericht 2020
2 4 HA LBJAHRESLAGEBER I CHT 2 0 2 0 des Portfolios zu gewährleisten. Weiters wurden unter- schiedliche Szenarien in Bezug auf die Risikotragfähigkeit durchgeführt und im Management behandelt. Die Berechnung der Non-Performing Loans-Ratio (NPL-Ra- tio) für ausgefallene Kredite wird gemäß der aufsichtsrecht- lichen Definition (EBA Risk Dashboard) ermittelt. Dabei werden neben den Kundenforderungen auch die Forderun- gen gegenüber Kreditinstituten in die Bemessungsgrund- lage miteinbezogen. Für die Einstufung als ausgefallene Forderung (NPL) wird die Definition gemäß Art. 178 CRR herangezogen. Als Non Performing Loans werden alle For- derungen mit einer Bonitätseinstufung von 5,0 bis 5,2 defi- niert. Sobald eine Kundin/ein Kunde mit mehr als 90 Tagen in Verzug ist oder ein kundenbezogenes Ausfallskriterium zutrifft, wird die Kundin/der Kunde als ausgefallen gewertet und den Ausfallsklassen 5,0 bis 5,2 zugeordnet. Zum 30. Juni 2020 betrug die NPL-Ratio in der HYPO Steiermark 3,0 % (31. Dezember 2019: 3,3 %). Unter Berücksichtigung der außerbilanziellen Geschäfte (Gesamtobligo) ergibt sich in der HYPO Steiermark zum 30. Juni 2020 eine Non-Performing Exposure-Quote (NPE- Ratio) von 2,2 % (31. Dezember 2019: 2,7 %). Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das poli- tische Risiko aus Cross-Border-Geschäften. Die aktive Län- derrisikosteuerung der HYPO Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festgelegten Länderlimite, welche jährlich neu bestimmt werden. Bei einer negativen Veränderung der Ratings der einzelnen Länder bzw. bei Erkennen von nega- tiven wirtschaftlichen Entwicklungen werden auch unterjäh- rig Limitreduktionen vorgenommen. Das auf ausländischen Märkten aushaftende EAD-Exposure beträgt 6,4 % per 30. Juni 2020 (31. Dezember 2019: 6,5 %). Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern ist im laufenden Berichtswesen integriert. Die Kundenberatung ist bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und vermögenssichernde Maßnahmen aus- gerichtet. Der Anteil des Fremdwährungsvolumens am Ge- samtkreditvolumen beträgt 5,9 % per 30. Juni 2020 (31. Dezember 2019: 6,7 %). Credit Value Adjustment-Risiko (CVA) Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung. Die Ermittlung erfolgt in Anlehnung an die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelerfordernisse. Beteiligungsrisiko Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Ver- luste aus Beteiligungsverhältnissen, die bei Wertminderun- gen aufgrund sich verschlechternder Bonität, im Rahmen von Veräußerungen sowie durch Dividendenausfälle entste- hen können. Die Identifizierung möglicher Risiken in Bezug auf Beteiligungen erfolgt im Beteiligungsmanagement und im Bereich Risikocontrolling. Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Spreadsätze oder Fremdwährungskurse. In der HYPO Stei- ermark werden Marktpreisrisiken nur im Bankbuch einge- gangen. Die Risikopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Die Risiken werden mit „Value at Risk“-Ansätzen sowie er- gänzenden statistischen Verfahren ermittelt. Die „Value at Risk“-Werte werden mittels historischer Simulation bzw. mit- tels parametrischer Verfahren errechnet. Das Zinsänderungsrisiko wird hinsichtlich aufsichtsrechtli- cher Erfordernisse über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Da- bei wird die barwertige Veränderung des Zinsbuchs bei einer Parallelverschiebung der Zinskurve um 200 Basispunkte si- muliert. Ergänzend dazu dienen weitere Modelle einer um- fassenden Zinsrisikosteuerung auf Gesamtbankebene. Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung werden auch das Veranlagungs-, das Options- und das Währungsrisiko ermit- telt und im Rahmen der Limitarchitektur berücksichtigt. Das Veranlagungsrisiko (inklusive Credit-Spread-Risiko) be- schreibt das Verlustrisiko aufgrund sich ändernder Markt- preise bzw. aufgrund von Änderungen der Bonitätsein- stufung eines Emittenten. Währungsrisiken stehen für die Veränderung des erwarteten Ergebnisses durch eine Veränderung von Wechselkursen bei offenen Devisenpositionen in der Bilanz. Zur Absicherung von Zinsänderungs- und Wechselkursrisi- ken werden marktübliche Finanzinstrumente eingesetzt. Zu den Details dieser Derivatgeschäfte sowie der Darstellung der Bewertungsmethoden wird auf den Anhang verwiesen.
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