Halbjahresfinanzbericht 2019

2 0  HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 1 9 herangezogen. Als Non Performing Loans werden alle For- derungen mit einer Bonitätseinstufung von 5,0 bis 5,2 defi- niert. Sobald ein Kunde mit mehr als 90 Tagen in Verzug ist oder ein kundenbezogenes Ausfallskriterium zutrifft, wird der Kunde als ausgefallen gewertet und den Ausfallsklassen 5,0 bis 5,2 zugeordnet. Zum 30. Juni 2019 betrug die NPL-Ratio in der HYPO Steiermark 3,7 % (4,4 %). Unter Berücksichtigung der außerbilanziellen Geschäfte (Gesamtobligo) ergibt sich in der HYPO Steiermark zum 30. Juni 2019 eine Non-Performing Exposure-Quote (NPE- Ratio) von 3,0 % (3,4 %). Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das poli- tische Risiko aus Cross-Border-Geschäften. Die aktive Län- derrisikosteuerung der HYPO Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festgelegten Länderlimite, welche jährlich neu festgelegt werden. Bei einer negativen Veränderung der Ratings der einzelnen Länder bzw. bei Erkennen von nega- tiven wirtschaftlichen Entwicklungen werden auch unterjäh- rig Limitreduktionen vorgenommen. Das auf ausländischen Märkten aushaftende EAD-Exposure beträgt 6,9 % per 30. Juni 2019 (6,8 %). Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern ist im laufenden Berichtswesen integriert. Die Kundenberatung ist bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und vermögenssichernde Maßnahmen aus- gerichtet. Der Anteil des Fremdwährungsvolumens am Ge- samtkreditvolumen beträgt per 30. Juni 2019 7,2 % (6,9 %). Der Anstieg in diesem Segment ist bedingt durch Währungs- schwankungen. Credit Value Adjustment-Risiko (CVA) Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung. Die Ermittlung erfolgt in Anlehnung an die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelerfordernisse. Beteiligungsrisiko Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Ver- luste aus Beteiligungsverhältnissen, die bei Wertminderun- gen aufgrund sich verschlechternder Bonität, im Rahmen von Veräußerungen sowie durch Dividendenausfälle entste- hen können. Die Identifizierung möglicher Risiken in Bezug auf Beteiligungen erfolgt im Beteiligungsmanagement und im Bereich Risikocontrolling. Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Spreadsätze oder Fremdwährungskurse. In der HYPO Stei- ermark werden Marktpreisrisiken nur im Bankbuch einge- gangen. Die Risikopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Die Risiken werden mit „Value at Risk“-Ansätzen sowie er- gänzenden statistischen Verfahren ermittelt. Die „Value at Risk“-Werte werden mittels historischer Simulation bzw. mit- tels parametrischer Verfahren errechnet. Das Zinsänderungsrisiko wird hinsichtlich aufsichtsrechtli- cher Erfordernisse über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Da- bei wird die barwertige Veränderung des Zinsbuchs bei einer Parallelverschiebung der Zinskurve um 200 Basispunkte si- muliert. Ergänzend dazu dienen weitere Modelle einer um- fassenden Zinsrisikosteuerung auf Gesamtbankebene. Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung werden auch das Veranlagungs-, das Options- und das Währungsrisiko ermit- telt und im Rahmen der Limitarchitektur berücksichtigt. Das Veranlagungsrisiko (inkl. Credit-Spread-Risiko) be- schreibt das Verlustrisiko aufgrund sich ändernder Markt- preise bzw. aufgrund von Änderungen der Bonitätseinstufung eines Emittenten. Währungsrisiken stehen für die Veränderung des erwarteten Ergebnisses durch eine Veränderung von Wechselkursen bei offenen Devisenpositionen in der Bilanz. Zur Absicherung von Zinsänderungs- und Wechselkursrisi- ken werden marktübliche Finanzinstrumente eingesetzt. Zu den Details dieser Derivatgeschäfte sowie zur Darstellung der Bewertungsmethoden wird auf den Anhang verwiesen. Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko versteht man sowohl die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit des Instituts als auch die Gefahr erhöh- ter eigener Refinanzierungskosten aufgrund des Liquiditäts- gaps und der nicht möglichen Weiterverrechnung auf der Aktivseite. Die Liquiditätsrisikosteuerung und Liquiditätssicherstellung der HYPO Steiermark erfolgt im Konzern der RLB Steier- mark, welche vom Konzern-Treasury durchgeführt wird. Die verwendeten Kapitalbindungs- und Stressannahmen wer- den einer tourlichen Analyse und Aktualisierung unterzogen. Seit Jänner 2019 wird das Liquiditätsrisiko der HYPO Stei- ermark über ein Konzernlimit gesteuert.

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