Halbjahresfinanzbericht 2018
HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 18 5 Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2018 Weltwirtschaft Das Weltwirtschaftswachstum zog 2017 deutlich an und erreichte 3,8%. Der Anstieg bei den Investitionsausgaben in den entwickelten Volkswirtschaften, aber auch das Ende des Investitionsrückgangs in den Entwicklungsländern waren hierbei wichtige Treiber. Zuletzt zeigten sich jedoch regionale Unterschiede: Insbesondere die Ausgangslage in einigen Schwellenländern verschlechterte sich. Laut Schät- zungen des IWF soll das Wachstum 2018 und 2019 bei stabilen 3,9% liegen. Sorgen über eine mögliche Eskalati- on des Handelsstreites der USA mit China, aber auch mit Europa, trüben jedoch die Erwartungen etwas ein. Ein kurzer Blick auf die Vereinigten Staaten zeigt ein robus- tes, von der Inlandsnachfrage getragenes Wirtschafts- wachstum. Das Wachstum in den USA lag trotz eines leichten Rückganges im ersten Quartal 2018 (0,5 % ge- genüber 0,7% im Vorquartal) noch immer über den Erwar- tungen. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich weiter und erreichte im Mai niedrige 3,8 %. Auch die Inflation ist im Mai auf 2,6% angestiegen. Auf dieser soliden Basis setzte die US-Notenbank die Normalisierung ihrer Politik weiter fort und erhöhte im ersten Halbjahr 2018 die Zinsen zweimal. Das chinesische Wirtschaftswachstum beschleunigte sich zum ersten Mal seit 2010 und lag 2017 bei 6,9 %. Auf- grund der schwächeren Exportentwicklung sowie Investiti- onszahlen sollte sich das Wachstum 2018 und 2019 etwas verlangsamen. Die Arbeitslosenquote ist 2017 weiter ge- sunken und liegt derzeit bei 3,9 %. Ein Handelskrieg zwi- schen China und den Vereinigten Staaten hätte dramatische Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft, da rund 4% des Bruttoinlandproduktes auf Exporte in die USA zurückzuführen sind. Japan hat im ersten Quartal 2018 als einzige der großen Industrienationen mit –0,2% ein negatives Wirtschafts- wachstum hinnehmen müssen. Damit endete die längste Periode positiver Wachstumszahlen mit acht Quartalen in Folge seit 1989. Sowohl der private Konsum als auch die Investitionen zeigten sich schwach. Am japanischen Ar- beitsmarkt herrscht aber weiterhin Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt im Mai bei 2,2 %. Die Inflation stieg zunächst im Februar auf 1,5 % an, schwächte sich aber im Mai deutlich auf 0,7 % ab. Europa Das Wirtschaftswachstum im Euroraum verlangsamte sich im ersten Quartal 2018 um 0,3 % auf 0,4%. Maßgeblich dafür war der Rückgang in Deutschland und Frankreich: Im ersten Quartal 2018 legte die Wirtschaft in Deutschland nur noch um 0,3% nach 0,6% im Vorquartal zu. Auch in Frankreich zeigte sich mit 0,2 % im ersten Quartal 2018 gegenüber 0,7% im Vorquartal ein ähnliches Bild. Das Wirtschaftswachstum in Italien blieb hingegen bei niedrigen 0,3% recht stabil. Deutlich positiver zeigten sich Finnland (1,2%) und Lettland (1,6 %), aber auch Österreich (0,8 %). Insgesamt entwickelten sich die Nettoexporte, aber auch die Investitionen vergleichsweise schwach. Der private Konsum lieferte hingegen einen starken Beitrag. Die Ar- beitslosenquote in der Eurozone ist weiter gesunken und lag im Mai 2018 bei 8,4 %. Aufgrund steigender Energie- preise erreichte die Inflation zuletzt 2 %. Im Juni präsentierte die Europäische Zentralbank ihre neue geldpolitische Ausrichtung: Die Zentralbank will den Netto- erwerb ihres Anleiheankaufprogrammes bis Ende Septem- ber 2018 bei 30 Milliarden Euro halten, danach auf 15 Milliarden Euro reduzieren und mit Ende Dezember been- den. Der Leitzins sollte hingegen bis mindestens Sommer 2019 unverändert bleiben; wenn erforderlich, sogar dar- über hinaus. Das britische Wirtschaftswachstum verlangsamte sich im ersten Quartal 2018 weiter auf 0,1 %, den niedrigsten Wert seit 2012. Besonders der Rückgang der Investitionen spiel- te dabei eine Rolle. Unsicherheiten in Bezug auf die BREXIT-Verhandlungen sorgten für einen verhaltenen Aus- blick. Die Arbeitslosenquote sank hingegen im März leicht auf 4,2%. Die realen Löhne entwickelten sich mit 0,4 % im März positiv. Die Inflation sank weiter und lag im Mai bei 2,4%. Zu Jahresbeginn stiegen die Preise noch um 3,0 %. Aufgrund der schwachen Wachstumszahlen, aber auch angesichts der wieder rückläufigen Inflationszahlen beließ die britische Notenbank den Leitzins im ersten Halbjahr unverändert. In den EU-Mitgliedsstaaten Zentral-, Ost- und Südeuropas ist das Wirtschaftswachstum zwar weiterhin robust, jedoch deuten Vorlaufindikatoren auf eine Abschwächung hin. Das durchschnittliche Wachstum in der Region lag im ersten Quartal bei 1%. Besonders hervorzuheben waren dabei Polen und Lettland mit jeweils 1,6 %. Vergleichsweise schwach zeigte sich die Wirtschaft in Estland (–0,1%) und Rumänien (0%). Beeindruckend ist weiterhin die äußerst niedrige Arbeitslosenquote in der Region, die im März mit
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