Halbjahresfinanzbericht 2016

6  HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 1 6 weitung des Kreditangebotes geführt, dennoch hat die Politik der EZB den Markt stark beeinflusst. Das zeigte sich klar in der Abwärtsbewegung der Zinsen und Einengung der Credit Spreads in der Eurozone. Am Ende des ersten Halbjahres haben Spanien und Italien die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nicht nur auf Grund des Risikos eines Wiederaufflammens einer EU-weiten Krise als Konsequenz des „Brexit“, sondern auch aus indi- viduellen Gründen: Neuwahlen, potentielle Sanktionen bei außerordentlich hohem Defizit für Spanien sowie erneut negative Schlagzeilen betreffend den Bestand notleidender Kredite in italienischen Bankbilanzen. In Österreich, wo ebenfalls politische Schlagzeilen die wirt- schaftliche Entwicklung überschattet haben, hat sich das Wachstum beschleunigt. Nach einem Anstieg des BIP iHv 0,2 % gegenüber dem Vorquartal Ende 2015 war im 1. Quartal 2016 sogar ein Anstieg auf 0,8 % zu verzeich- nen. Die Steuerreform, welche zu Beginn des Jahres wirk- sam wurde, unterstützte die Einkommen der Haushalte und somit auch das Vertrauen in die Politik. Das Wachstum der Investitionen hat auch zur positiven Entwicklung beige- tragen. Allerdings ist die Inflation höher als im übrigen Teil der Eurozone – die Differenz beträgt gemäß Eurostat zwi- schen 0,7 % und 1,2 % auf annualisierter Ebene –, was eine geschwächte Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht. Die Landes-Hypothekenbank Steiermark AG konnte sich in diesem Umfeld sehr gut behaupten. Die strategischen Geschäftsfelder unseres Hauses haben wesentlichen Anteil am guten Halbjahresergebnis und die Fokussierung auf die definierten Zielmärkte hat den gewünschten Erfolg ge- bracht. Die Marktbearbeitung erfolgte in bestem Zusam- menspiel mit einem aktiven Risikomanagement, welchem sowohl im Bestands- wie auch im Neugeschäft besonderes Augenmerk gewidmet wird. Die Kapitalausstattung des Hauses zeigt sich weiter ver- bessert und wir werden diesen Weg kontinuierlich fortset- zen. Wie schon in der Vergangenheit wurden die Betriebsauf- wendungen aufgrund der großen Kostendisziplin auf das Mindestmaß beschränkt und dies wird auch weiterhin im Fokus unserer Bemühungen stehen. Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Im Lagebericht werden das aktuelle Zahlenmaterial und die Vorjahreswerte gerundet in Tausend Euro (T€) dargestellt. In der Summenbildung können daher Rundungsdifferenzen nicht ausgeschlossen werden. Die Werte der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des ersten Halbjahres 2016 (1. Jänner bis 30. Juni 2016) werden jeweils mit jenen des ersten Halbjahres 2015 (1. Jänner bis 30. Juni 2015), die Bilanzwerte vom 30. Juni 2016 jeweils mit jenen vom 31. Dezember 2015 verglichen. „HETA“ Moratorium/Pfandbriefstelle Mit Bescheid vom 1. März 2015 ordnete die Finanzmarkt- aufsicht („FMA“) in ihrer Funktion als Abwicklungsbehörde gem. § 3 Abs 1 BaSAG an, dass infolge des Vorliegens der Abwicklungsvoraussetzungen nach § 49 BaSAG die Fällig- keiten sämtlicher von der HETA ASSET RESOLUTION AG („HETA“) ausgegebenen Schuldtitel und ihrer Verbindlich- keiten mit sofortiger Wirkung bis zum 31. Mai 2016 aufge- schoben werden („HETA Moratorium“). Von diesem Moratorium sind emittierte Schuldtitel der Pfandbriefbank (Österreich) AG in Höhe von 1,2 Milliarden Euro betroffen. Im April 2015 wurde zwischen der Pfandbriefstelle der österreichischen Landes-Hypothekenbanken, der Pfand- briefbank (Österreich) AG sowie den einzelnen Mitgliedsin- stituten und dem Land Kärnten die „Vereinbarung über die Erfüllung und Abwicklung der Solidarhaftung gemäß § 2 Pfandbriefstelle-Gesetz sowie die Abwicklung von Aus- gleichsansprüchen im Innenverhältnis“ abgeschlossen. Auf Grund dieser Vereinbarung hat sich die Landes- Hypothekenbank Steiermark AG unter Berücksichtigung des auf ihren zugehörigen Gewährträger entfallenden Kopfanteils verpflichtet, Finanzmittel bis zu einer Höhe von 155 Millionen Euro der Pfandbriefbank (Österreich) AG zur Erfüllung fälliger Verbindlichkeiten aus den HETA- Emissionen zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug tritt die Pfandbriefbank (Österreich) AG sämtliche gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen, Sicherheiten und sonstigen Rechte aus oder im Zusammenhang mit einer konkreten HETA-Finanzierung an die zahlenden Solidarschuldner ab. Zum 30. Juni 2016 wurden von der Pfandbriefbank (Öster- reich) AG Finanzmittel in Höhe von 99,6 Millionen Euro abgerufen, wovon auf den eigenen Kopfanteil 49,8 Millio- nen Euro entfallen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUyNTMw