Halbjahresfinanzbericht 2016

HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 1 6  1 5 Das Berichtswesen zum Kreditrisiko auf Portfolioebene basiert auf dem Kundenrating; Sicherheiten werden risiko- mindernd angesetzt. Das Reporting umfasst u.a. auch die Betrachtung der größten wesentlichen Einzelrisiken. Kreditentscheidungen bedürfen ab einer definierten Grenze der Zustimmung von Markt und Marktfolge (Kreditrisikoma- nagement). Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern ist ein standar- disiertes Eskalationsverfahren eingerichtet. Im Frühwarnsystem für das Kundenkreditgeschäft sind je nach Ausprägung des Risikogehaltes insgesamt vier Be- treuungsstufen definiert, welche eine optimale Zusammen- arbeit von Markt und Marktfolge gewährleisten. Der Vorstand wird zeitnah durch ein entsprechendes Reporting informiert. Für ausgefallene Exposures (Non-performing Exposure, NPE) werden die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen an- gewandt. Ein Ausfall ist demnach gegeben, wenn die Kun- din/der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnliches Verfahren involviert ist, mindestens 90 Tage mit einer wesentlichen Forderung der Bank im Verzug ist oder das Exposure an die Kundin/den Kunden als nicht vollständig einbringlich zu beurteilen ist. Betrachtet man das Kreditrisiko auf Ebene der Non-performing Exposures, beträgt die Quote 6,3 % nach 6,2 % zum Jahresultimo 2015. Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung der HYPO erfolgt auf Basis der im Konzern festgelegten Län- derlimite, welche jährlich neu festgelegt werden. Bei einer negativen Veränderung des Länderratings werden auch unterjährig Limitreduktionen vorgenommen. Das auf aus- ländischen Märkten aushaftende EAD Exposure beträgt 9,2 % (Dezemeber 2015: 9,1 %). Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern ist im Risikocontrolling- Berichtswesen integriert. Das Volumen dieser Portfolios wird laufend aktiv reduziert, wobei die Kundenberatung bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und vermögenssi- chernde Maßnahmen ausgerichtet ist. Der Anteil des Fremdwährungsvolumens am Gesamtkreditvolumen fiel bis zur Jahresmitte auf 10,4 % (31. Dezember 2015: 11,0 %). Im Kreditrisiko geht der Vorstand davon aus, dass die Risikovorsorgen das budgetierte Ausmaß nicht übersteigen werden. Es werden die in den Vorperioden initiierten Port- folioverbesserungsmaßnahmen unter strengen Ertrags- Risiko-Überlegungen weiter fortgesetzt. Credit Value Adjustment-Risiko (CVA) Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung. Die Ermittlung erfolgt auf Basis auf- sichtsrechtlicher Eigenmittelerfordernisse. Beteiligungsrisiko Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Verluste bei Veräußerungen, durch Dividendenausfälle sowie bei Wertminderung aufgrund sich verschlechternder Bonität. Die Ermittlung des Beteiligungsrisikos erfolgt auf Basis von Verkehrswerten unter Berücksichtigung histori- scher Schwankungen. Der überwiegende Teil des Beteili- gungsrisikos resultiert aus Konzernbeteiligungen. Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse bzw. Marktpreise im Allgemei- nen. In der HYPO werden Marktpreisrisiken nur im Bank- buch eingegangen. Die Risikopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Marktrisiken werden auf Basis von standardisierten und konzerneinheitlichen Prozessen gemessen, überwacht und vom Konzern-Treasury gesteuert. Die Limitierung erfolgt über die Risikotragfähigkeitsrechnung. Die Risiken werden mit Value-at-Risk-Ansätzen sowie er- gänzenden statistischen Verfahren ermittelt und laufend in den Risikogremien berichtet. Die Value-at-Risk-Werte wer- den einerseits mittels historischer Simulation und anderer- seits mittels parametrischer Verfahren mit dem bereits etablierten Front-Office- und Risikomanagementsystem „Front Arena“ errechnet. Das Zinsänderungsrisiko gemäß aufsichtsrechtlicher Erfor- dernisse wird über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Die auf- sichtsrechtliche Ermittlung simuliert eine Parallel- verschiebung der Zinskurve um 200 Basispunkte. Ergän- zend dienen weitere Modelle einer umfassenden Zinsrisi- komessung. Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung wird auch das Credit Spread-, das Options- und das FX-Risiko über Front Arena ermittelt und im Rahmen des Limitsystems berück- sichtigt.

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