Halbjahresfinanzbericht 2016

1 4  HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 1 6 keit der Risiken Rücksicht genommen wird. Ziel ist es si- cherzustellen, dass die HYPO jederzeit über ausreichende Risikodeckungsmassen verfügt, um eingegangene Risiken auch im unerwarteten Fall tragen zu können. Daher werden alle identifizierten und quantifizierten Risiken zu einem Gesamtbankrisiko aggregiert. Dem aggregierten Gesamtverlustpotenzial werden die zur Deckung dieser potenziellen Verluste zur Verfügung ste- henden Deckungsmassen aus dem Konzern gegenüberge- stellt, um festzustellen, ob die Bank in der Lage ist, Verluste ohne schwerwiegende negative Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit zu verkraften. Im Absicherungsziel „Going Concern“ (VaR 95 %) müssen das Risikopotenzial und die Risikotragfähigkeit so aufeinander abgestimmt sein, dass die Bank in der Lage ist, einen negativen Belastungs- fall zu verkraften und die geordnete Geschäftstätigkeit fortzusetzen. Das Absicherungsziel des Extremfallansatzes (VaR 99,9 %) spiegelt die aufsichtsrechtliche Sichtweise wider und dient dem Schutz der Gläubiger. Auf Basis des Extremfallszenarios wurde zum 30. Juni 2016 ein ökonomischer Kapitalbedarf von 124,6 Millionen Euro nach 98,8 Millionen Euro zum Jahresultimo 2015 ermittelt. Die korrespondierende Deckungsmassenzuwei- sung aus dem Konzern belief sich auf 165,0 Millionen Euro nach 177,0 Millionen Euro per Dezember 2015. Anteil der Risikoarten am Gesamtbankrisiko im Extrem- fallszenario: 30. Juni 2016 31. Dezember 2015 Kreditrisiko Wir verstehen als Kreditrisiko das Risiko, das in der Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen bei Kreditgeschäften besteht. Das kann in der Bonität des Geschäftspartners oder mittelbar über den Sitz des Geschäftspartners im Länderrisiko be- gründet sein. Das Kreditrisiko stellt bei weitem die wich- tigste Risikokategorie für die HYPO dar und betrifft vornehmlich Ausfallsrisiken, die sich aus den Geschäften mit Privat- und Firmenkunden ergeben. Die Überwachung und Analyse erfolgt auf Basis von Produkten, Einzelkundin- nen und -kunden, Gruppen verbundener Kundinnen und Kunden und auf Portfoliobasis. Die Steuerung des Kreditrisikos basiert auf dem Grundsatz, dass die Kreditvergabe ausschließlich nach dem Know- your-Customer-Prinzip erfolgt, d.h., Kredite werden erst nach eingehender Personen- und Bonitätsprüfung und nach dem Vier-Augen-Prinzip (Markt und Marktfolge) ver- geben. Für die Beurteilung der Bonität und Werthaltigkeit von Sicherheiten verwendet die HYPO aufgrund der kon- zerneinheitlichen Risikosysteme ebenfalls das im Raiffei- sensektor eingesetzte Rating- und Sicherheitenmodell. Die bankinternen Ratingmodelle unterliegen einer regelmäßigen, jährlichen quantitativen und qualitativen Validierung, bei der das betreffende Ratingmodell daraufhin geprüft wird, ob es die zu messenden Risiken treffsicher abbildet. Das interne Ratingmodell umfasst 13 Stufen (hievon 3 Stufen für aus- gefallene Kredite), wobei jeder Ratingstufe eine Ausfalls- wahrscheinlichkeit zugeordnet ist. Rund 83 % des Kundenportfolios (EAD Exposure) per 30. Juni 2016 entfallen auf Ratingeinstufungen mit zumindest akzeptabler bzw. besserer Bonität.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUyNTMw