Halbjahresfinanzbericht 2016

HALBJAHRES LAGEBER I CHT 2 0 1 6  1 1 destabilisierender Faktor für die globale Wirtschaft sein. Erschwerend kommt hinzu, dass nach wie vor politische Risiken in großem Ausmaß vorhanden sind. Vor diesem Hintergrund sollte die Geldpolitik weiter sehr akkommodie- rend sein. Nach einer vergleichsweise guten Entwicklung im ersten Halbjahr 2016 sollte sich das Wachstum in der Eurozone auf Grund der Unsicherheiten durch die Brexit- Entscheidung in den kommenden Monaten verlangsamen. Gemäß EZB-Präsident Mario Draghi wird die Entscheidung der Briten das Wirtschaftswachstum in der Eurozone in den nächsten 3 Jahren mit 0,5 Prozentpunkten brutto (kumuliert) belasten. Da zu erwarten ist, dass der dämp- fende Effekt des niedrigen Ölpreises zurückgehen wird, sollte die Inflation im zweiten Halbjahr anziehen. Gemäß WKO Österreich sollte die Erholung weiter voran- schreiten. Mit 2016 wird ein Wachstum mit 1,7 % erwartet, nachdem es seit 2011 die Marke von 1 % nicht überschrit- ten hat. Das Wachstum wird sowohl durch Konsum und auch Investitionen unterstützt. In den Vereinigten Staaten sollte das Wachstum noch wei- ter anhalten: Die negativen Auswirkungen des niedrigen Ölpreises sollten sich verringern, während die Kaufkraft der privaten Haushalte von den insgesamt guten Bedingungen am Arbeitsmarkt und den steigenden Löhnen weiter unter- stützt wird. Aufgrund dessen sollte auch die Inflation mo- derat ansteigen. Unsicherheiten könnten sich im Hinblick auf die Präsident- schaftswahlen ergeben. Weiters stellt sich die Frage, ob oder wann der Höhepunkt der wirtschaftlichen Erholung erreicht ist. Auf Grund der Aufwertung des japanischen Yen werden die Unternehmen noch mehr in eine abwartende Haltung ge- drängt. Im 3. Quartal 2016 soll ein neues Maßnahmenpa- ket zur Stimulierung der Wirtschaft präsentiert werden. Betreffend die Emerging Markets kann im zweiten Halbjahr 2016 generell eine gewisse Verbesserung erwartet werden (insbesondere in Brasilien und Russland), da der Ölpreis nicht weiter sinkt und die Erwartungen hinsichtlich der US- Zinspolitik moderater sind. Wie auch immer wird es keinen großen Treiber für die Wirtschaft geben. Hinsichtlich China ist der Ausblick eher besorgniserregend, da die strukturelle Schwäche (Überkapazitäten, hohe Verschuldung und ein problematischer Bankensektor) wieder zu Tage treten wird und Zweifel an einem „No Hard Landing“-Szenario beste- hen. Vor diesem Hintergrund werden die strategischen Ge- schäftsfelder der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG, nämlich „Immobilienprojektfinanzierung“, „Institutionelle Kunden und Wohnbaugenossenschaften“ sowie das „ge- hobene Privatkundengeschäft“, den eingeschlagenen Weg fortsetzen und den Markt weiterhin aktiv bearbeiten. Im Bereich der gemeinnützigen Wohnbauunternehmen wird erwartet, dass die Wohnungsnachfrage in den Ballungs- zentren Wien und Graz sowie deren Umgebung unverän- dert anhält, sodass hier eine rege Wohnbautätigkeit gegeben sein sollte. Dementsprechend wird der Schwer- punkt unserer Finanzierungstätigkeit in diesen Gebieten liegen. In den ländlichen Gebieten ist die Bautätigkeit ob der de- mographischen Entwicklungen allerdings verhalten. Schwieriger stellt sich die Situation im Bereich der öffentli- chen Hand und institutionellen Kunden aufgrund der hin- länglich bekannten Problemstellungen rund um das Land Kärnten bzw. die „HETA“ dar, da die Haftungsthemen we- sentlichen Einfluss auf die Bonitätseinschätzung der öffent- lichen Hand genommen haben. Da sich die Platzierung „Öffentlicher Pfandbriefe“ am Markt schwierig gestaltet, haben sich die Refinanzierungskosten für Ausleihungen an die öffentliche Hand deutlich erhöht. Dementsprechend rückläufig sind Finanzierungen an die öffentliche Hand und öffentlich-nahe Institutionen – ein Trend, der auch im zweiten Halbjahr anhalten wird. Im Privatkundenbereich ist die Nachfrage nach Wohnraum- finanzierung – begünstigt durch das tiefe Zinsniveau – stark und hier kann sich die Landes-Hypothekenbank Steiermark AG mit individuellen Lösungen und innovativen Finanzie- rungsformen am Markt gut behaupten. Das Veranlagungsgeschäft verläuft zurückhaltend und dieser Trend wird sich unseres Erachtens auch im zweiten Halbjahr fortsetzen. Kunden veranlagen derzeit eher kurz- fristig auf Konten und in kurzfristigen Sparformen. Eine anhaltende Tendenz sehen wir allerdings bei der Um- schichtung in höherwertige Veranlagungen. Hier profitieren unsere Kundinnen und Kunden vom Expertenwissen unse- rer Spezialistinnen und Spezialisten in allen Filialen.

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