Halbjahresfinanzbericht 2015

HALBJAHRESLAGEBER I CHT 2 0 1 5  1 3 sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Marktrisiken werden auf Basis von standardisierten und konzerneinheitlichen Prozessen gemessen, überwacht und vom Konzern-Treasury gesteuert. Die Limitierung erfolgt über die Risikotragfähigkeitsrechnung. Die Risiken werden mit Value-at-Risk-Ansätzen sowie er- gänzenden statistischen Verfahren ermittelt und laufend in den Risikogremien berichtet. Die Value-at-Risk-Werte wer- den einerseits mittels historischer Simulation und anderer- seits mittels parametrischer Verfahren mit dem bereits etablierten Front-Office- und Risikomanagementsystem „Front Arena“ errechnet. Das Zinsänderungsrisiko gemäß aufsichtsrechtlicher Erfor- dernisse wird über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Ergän- zend dienen weitere Modelle einer umfassenden Zinsrisikomessung. Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung wird auch das Creditspread-, das Options- und das FX-Risiko über Front Arena ermittelt und im Rahmen des Limitsystems berück- sichtigt. Das Währungsrisiko aus dem Bankgeschäft wird auf Ta- gesbasis vom RLB & HYPO Group Treasury ausgesteuert. Sowohl für das Zinsänderungs- als auch für das Credit- spread-, das Options- und das Währungsrisiko sind spezi- elle Stresstests implementiert. Zur Absicherung von Zinsänderungs- und Wechselkursrisi- ken werden marktübliche Finanzinstrumente eingesetzt. Operationelle Risiken Unter operationellem Risiko versteht die HYPO Steiermark Verluste, welche infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Syste- men oder von externen Ereignissen eintreten. Die Kapital- bemessung in den Risikosystemen wird vom aufsichtsrechtlichen Basisindikatoransatz abgeleitet. Für die operative Risikosteuerung wird ein Assessmentverfah- ren eingesetzt. Konzernweit ist eine zentrale Schadensfall- datenbank im Einsatz. Liquiditätsrisiko Das seitens der FMA im März 2015 verhängte Moratorium betrifft auch die Verbindlichkeiten der HETA gegenüber der Österreichischen Pfandbriefstelle. Aufgrund der gesetzli- chen Haftungsbestimmungen sind die Hypothekenbanken und die Bundesländer gefordert, in eine Liquiditätsvorleis- tung zur Bedienung der Verpflichtungen der Pfandbriefstel- le zu treten. Bis zum Berichtsstichtag wurden davon rund 595 Millionen Euro bereits geleistet, bis zum Ablauf des Moratoriums im Mai 2016 sind noch rund 203 Millionen Euro an über die Pfandbriefstelle begebenen HETA- Anleihen fällig, die anteilig von den oben genannten zu tragen sind. Um diese Liquiditätsbereitstellung sicherzustel- len, wurde die „Vereinbarung über die Erfüllung und Ab- wicklung der Solidarhaftung gemäß § 2 Pfandbriefstelle- Gesetz sowie die Abwicklung von Ausgleichsansprüchen im Innenverhältnis“ zwischen der Pfandbriefstelle der öster- reichischen Landes-Hypothekenbanken, der Pfandbrief- bank (Österreich) AG, den einzelnen Mitgliedsinstituten und dem Land Kärnten abgeschlossen. Aufgrund der komfor- tablen Liquiditätssituation stellt die dafür benötigte Liquidi- tät keine wesentliche Belastung dar. Die Liquiditätsrisikosteuerung und Liquiditätssicherstellung der HYPO Steiermark erfolgt in enger Abstimmung mit dem Liquiditätsmanagement im Konzern der RLB Steiermark, wobei die operative Liquiditätssteuerung vom Konzern- Treasury durchgeführt wird. Die verwendeten Kapitalbin- dungs- und Stressannahmen werden in gewohnter Weise einer tourlichen Analyse und Aktualisierung unterzogen. Sonstige Risiken Im Rahmen des Berichtswesens zum „sonstigen Risi- ko“ werden das Risiko aus dem makroökonomischen Um- feld und ein pauschaler „Risikopuffer“ für nicht quantifizierbare Risiken (u. a. Reputationsrisiko, strategi- sches Risiko) dargestellt. Das Risiko aus Veränderungen im makroökonomischen Umfeld wird als zusätzliches Kreditrisiko über einen Anstieg der Ausfallswahrscheinlichkeiten berechnet. Als Risikopuffer wird ein pauschaler Zuschlag von 5 % aller ermittelten Risikopositionen eingestellt, für welchen im Gesamtlimit ausreichende Deckung zu halten ist.

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