Halbjahresfinanzbericht 2015
1 2 HALBJAHRESLAGEBER I CHT 2 0 1 5 Produkte und Dienstleistungen werden nur dann unseren Kundinnen und Kunden angeboten, wenn wir dafür die Berechtigung, das entsprechende Fachwissen und die dafür nötige Infrastruktur ha- ben Know Your Customer: Wir kennen unsere Kundin- nen und Kunden und vergeben daher Kredite nur nach eingehender Schuldner- und Bonitätsprü- fung Um Interessenskonflikte im Risikomanagement zu vermei- den, gilt die Funktionstrennung, das heißt Risikodisposition, Risikobeurteilung und Risikoüberwachung sind organisato- risch getrennt. Die Risikoagenden des Hauses sind über die Funktionstrennung bis zur Vorstandsebene durchgän- gig gegeben. Unter Abwägung der beschriebenen Punkte qualifiziert die HYPO Steiermark im Rahmen der tourlichen Risikoinventur alle wesentlichen Risiken und dokumentiert diese im Risikomanagement-Handbuch. In der Folge werden die wesentlichen Risikoarten in der HYPO Steiermark beschrieben: Kreditrisiko Das Kreditrisiko ist das Risiko, das durch den Ausfall einer Kundin/eines Kunden oder die Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen durch eine Vertragspartnerin/einen Ver- tragspartner entsteht. Es wird für Kontrahenten, Banken, Beteiligungen und Länder auf Basis von internen Kunden- ratings ermittelt. In der HYPO Steiermark betrifft das Kre- ditrisiko vornehmlich Ausfallsrisiken, die sich aus den Geschäften mit Privat- und Firmenkunden ergeben. Für die Beurteilung der Bonität und Werthaltigkeit von Sicherheiten verwendet die HYPO Steiermark aufgrund der konzerneinheitlichen Risikosysteme ebenfalls das im Raiffe- isensektor eingesetzte Rating- und Sicherheitenmodell. Dieses interne Ratingmodell umfasst 12 Stufen (hievon 3 Stufen für ausgefallene Kredite), wobei jeder Ratingstufe eine Ausfallswahrscheinlichkeit zugeordnet ist. Bei den quantitativen Kennziffern zu Einkommen und Ver- mögen werden unterschiedliche Benchmarks für Branchen und Einkommensarten verwendet. Zusätzlich werden auch qualitative Faktoren berücksichtigt. Das Berichtswesen zum Kreditrisiko auf Portfolioebene basiert auf dem Kun- denrating; Sicherheiten werden risikomindernd angesetzt. Das Reporting umfasst u. a. auch die Betrachtung der größten wesentlichen Einzelrisiken. Kreditentscheidungen bedürfen ab einer definierten Grenze der Zustimmung von Markt und Marktfolge (Kreditrisikoma- nagement). Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern ist ein standar- disiertes Eskalationsverfahren eingerichtet. Im Frühwarnsystem für das Kundenkreditgeschäft sind je nach Ausprägung des Risikogehaltes insgesamt vier Be- treuungsstufen definiert, welche eine optimale Zusammen- arbeit von Markt und Marktfolge gewährleisten. Der Vorstand wird zeitnah durch ein entsprechendes Reporting informiert. Für ausgefallene Kredite (non-performing loans, NPL) wer- den die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen angewandt. Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung der HYPO Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festge- legten Länderlimite, welche jährlich neu festgesetzt werden. Bei einer negativen Veränderung des Länderratings werden auch unterjährig Limitreduktionen vorgenommen. Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern ist im Risikocontrolling- Berichtswesen integriert. Das Volumen dieser Portfolios wird laufend aktiv reduziert, wobei die Kundenberatung bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und vermögensi- chernde Maßnahmen ausgerichtet ist. Credit Value Adjustment-Risiko (CVA) Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung. Die Ermittlung erfolgt auf Basis auf- sichtsrechtlicher Eigenmittelerfordernisse. Beteiligungsrisiko Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Verluste bei Veräußerungen, durch Dividendenausfälle sowie bei Wertminderung aufgrund sich verschlechternder Bonität. Die Ermittlung des Beteiligungsrisikos erfolgt auf Basis von Verkehrswerten unter Berücksichtigung histori- scher Schwankungen. Der überwiegende Teil des Beteili- gungsrisikos resultiert aus Konzernbeteiligungen. Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse bzw. Marktpreise im Allgemei- nen. In der HYPO Steiermark werden Marktpreisrisiken nur im Bankbuch eingegangen. Die Risikopositionen ergeben
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